Hulk 9: World War Hulks 1 (Comic)
- Details
- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Mittwoch, 07. September 2011 09:59
Jeff Parker, Harrison Wilcox, Scott Reed, Paul Tobin
Hulk 9
World War Hulks 1 (von 3)
(World War Hulks 1, Hulked-Out Heroes 1 + 2, Fall of the Hulks: Savage She-Hulks 2, 2010)
Aus dem Amerikanischen von Josef Rother
Titelillustration von Scott Campbell
Zeichnungen von Zach Howard, Ben Oliver, Aluir Amancio, Ramon Rosanas, Ryan Stegman, Ig Guara, Humberto Ramos u. a.
Panini, 2011, Paperback, 124 Seiten, 14,95 EUR
Von Irene Salzmann
„World War Hulks“ ist ein Crossover, das sich durch die Serien „Hulk“ und „She-Hulk“ sowie einige Sonderbände zieht. Leider steht man den Geschehnissen, die das erste von drei Paperbacks schildert, etwas ratlos gegenüber – trotz der Zusammenfassung zu Beginn der Story. Wer kein regelmäßiger Leser der genannten Titel ist, dem fällt es schwer, Fuß zu fassen, die Protagonisten einer Seite zuzuordnen und den mitunter skurril anmutenden Aktionen etwas abzugewinnen.
Die Hulks wurden von der Intelligencia, einer Organisation unter der Leitung des Leaders und Modoks, besiegt. Zusammen mit den sieben fähigsten Wissenschaftlern der Welt ist Bruce Banner ein Gefangener dieser Gruppe. Man macht sich ihre Kenntnisse zunutze und bedient sich des Roten Hulks, um durch seine Energie viele Helden in stupide Gamma-Monster zu verwandeln, ein Schicksal, das auch Deadpool ereilt und der als Hulkpool sein Alter Ego, das er mit Hilfe einer Zeitmaschine aufzuspüren hofft, töten will. Unterdessen versuchen jene Gamma-Monster, die noch in Freiheit sind, die Pläne der Intelligencia zu vereiteln und ihre Kameraden zu befreien. Lyra schafft es, She-Hulk zu finden, doch dann taucht der rote She-Hulk auf und greift an…
„World War Hulks“ 1 befasst sich nicht mit der Frage, wie kam es zu dieser Situation?, sondern beleuchtet die Folgen von Ereignissen, die allein den treuen Lesern bekannt sind. Es gibt mehrere Handlungsebenen und zahlreiche Akteure in großen und kleinen Rollen, die vor allen in den „Hulk“-Titeln auftreten (Dr. Samson, Rick Jones), ihre eigenen Serien haben (Deadpool, Fantastic Four) oder regelmäßige Gastspiele in anderen Reihen geben (Hawkeye bei den Avengers, Namor bei den X-Men).
Über das ausführliche, krude Zeitreiseabenteuer von Hulkpool verliert man fast den roten Faden, doch verdeutlichen die Ereignisse in der Basis der Intelligencia zunehmend, wer auf wessen Seite steht. Natürlich gibt es auch einige Überraschungen: Dr. Samson scheint stärker denn je und mit der Verbrecherorganisation verbündet zu sein. Das Verhalten des roten She-Hulk lässt eine Menge Spekulationen zu. Aber wer ist sie? Und wer ist der rote Hulk? Die Antworten werden die nächsten Episoden geben – man muss also am Ball bleiben.
Für diejenigen, die erst mit dem vorliegenden Band zur laufenden „Hulk“-Serie stoßen, ist die Lektüre recht verwirrend. Es empfiehlt sich, die Vorgeschichte zu kennen und zudem ein Faible für Reihen zu haben, die mehr auf einem militärischen und wissenschaftlichen Hintergrund fußen als die meisten anderen Superhelden-Titel, um Freude an der Story zu haben. Hinzu kommt, dass die Gamma-Monster in der Regel Einzelgänger und bloß selten zu Team-Ups bereit sind, sodass sich ihre Auseinandersetzungen weniger abwechslungsreich gestalten lassen und fast nur aus heftigen Prügeleien bestehen. Obendrein verfügt kaum ein Hulk über die Eloquenz eines Bruce Banners oder Deadpools…
„World War Hulks“ ist eine gewöhnungsbedürftige Lektüre, und dies gilt auch für die Illustrationen, die alles andere als homogen sind und vom 60er-Jahre-Stil (Aluir Amancio) über mangamäßige (Salva Espin & Jonboy Myers) bis hin zu realistisch anmutenden Illustrationen (Ben Oliver) nahezu alles bieten.
Sofern man kein eingefleischter Sammler ist, blättert man am besten ein wenig in dem Comic, bevor man sich für oder gegen den Kauf entscheidet.