Butler Parker 1: Parker und die weiße Göttin & 2: Parker im Netz der Spinne (Hörspiel)

Günter Dönges & Steve Light
Butler Parker
1: Parker und die weiße Göttin
2: Parker im Netz der Spinne
Sprecher: Heiner Heusinger, Lutz Tiedel, David Nathan, Karen Schulz-Vobach, Helmut Krauss und viele andere
Titelillustration von Timo Würz
Zauberstern, 2010, je 1 CD, ca. 70 bzw. 50 Minuten, je ca. 7,99 EUR

Von Christel Scheja

Zu den bekanntesten und beliebtesten Krimi-Heftrromanserien gehörte in den 1960er und 1970er Jahren wohl „Butler Parker“ aus dem Zauberkreis-Verlag, die sogar einmal für das Fernsehen verfilmt wurde. Man merkt sehr schnell, dass sich die Autoren damals sehr an der britischen Kultserie „Mit Schirm, Charme und Melone“ orientiert haben, denn auch der distinguierte Kammerdiener bekommt es immer wieder mit abgedrehten und skurrilen Fällen zu tun. So auch in der neuen Hörspiel-Serie von Zauberstern Records.

Joshua Parker ist der Rechtsanwalt des jungen und aufstrebenden Rechtsanwalts Mike Rander aus Chicago, der es nicht lassen kann, seine Nase in Fälle zu stecken, die ihn eigentlich nicht direkt etwas angehen. So ist es kein Wunder, dass einige der bösen Buben, die dem Zugriff der Polizei noch entgangen sind, auf Rache sinnen, und den jungen Mann mitsamt Butler ausschalten wollen. Aus diesem Grund verüben sie einen Anschlag auf die beiden, der aber ziemlich daneben geht. Dann aber nimmt jemand anderes die Fäden in die Hand und es wird ernst für den Rechtsanwalt und seinen auch gerne schon einmal als Hobbydetektiv tätigen Butler. Glücklicherweise ist Joshua Parker nicht nur in den Etiketten der höheren Gesellschaft bewandert, sondern hat auch ganz besondere Fähigkeiten.

In der zweiten Episode gönnt sich Parker einen wohlverdienten Urlaub im sonnigen Miami. Doch schon kurz nach der Ankunft muss er feststellen, dass er sich den Strandurlaub abschminken kann, denn er wird für einen Mann namens Henderson gehalten und ist schneller als gedacht in einen Spionagefall verwickelt, der es in sich hat und auch ihn in ziemliche Schwierigkeiten bringt.

Vom Ambiente her bewegen sich die beiden Hörspiele weiterhin in der Zeit, aus der die Serie ursprünglich stammt. So mag das Umfeld des Butlers antiquiert wirken, es passt aber auch besser zu seinem Verhalten und seiner Sprechweise, als wenn man ihn in die Moderne verlagert hatte. So orientieren sich die beiden Geschichten ein wenig an „Mit Schirm, Charme und Melone“, aber auch amerikanischen Agenten- und Krimiserien aus dieser Zeit. Viele Klischees feiern munter Urstände, was aber nicht bedeutet, dass die Geschichten durchschaubar sind. Eher im Gegenteil – die Auflösungen sind unerwartet, auch wenn man nicht immer nach der Logik der Auflösung suchen sollte.

Die Episoden atmen die Atmosphäre und Stimmung einer Zeit, in der viele Dinge noch nicht ganz ernst und vor allem nicht politisch korrekt genommen wurden. Das macht auch ihr Ambiente aus. Die Sprecher haben durchaus ihren Spaß an der Sache und geben ihren Figuren die Stimmen, die man als Hörer dann auch irgendwie erwartet. Heraus kommt ein gelungener Mix mit dem Big-Band-Sound und dem Ambiente der 1960er Jahre, der gerade bei Älteren viele Erinnerungen wecken dürfte.

Damit sind die beiden ersten „Butler Parker“-Hörspiele eine gelungene Reminiszenz an die Heftserie und erwecken sie mehr als gelungen zum Leben.