Witchblade 5: Der Dämon im Innern (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Dienstag, 30. August 2011 11:02
Ron Marz, Saurav Mohapatra
Der Dämon im Innern
Witchblade 5
(Witchblade 137 – 141 + Witchblade Annual 2, 2010/2011)
Aus dem Amerikanischen von Gerlinde Althoff
Titelillustration und Zeichnungen von Stjepan Sejic, Michael Gaydos, Tony Shasteen, Matt Haley u. a.
Panini, 2011, Paperback mit Klappenbroschur, 132 Seiten, 16,95 EUR
Von Irene Salzmann
Sara Pezzinis Schwester wurde ermordet und die kleine Hope, die Tochter von Sara und Jackie Estacado, von dem Cyborg Aphrodite IV entführt. Das Kind zu finden hat höchste Priorität für die Eltern, aber Sara muss auch ihren Job als Polizistin erledigen. Der Kummer und die Sorgen belasten zudem ihre Beziehung zu Patrick Gleason, ihrem Partner und Lebensgefährten.
Auch die Psychologin, die Sara aufsuchen muss, kann ihr nicht wirklich helfen, zeigt aber überraschenderweise Verständnis, denn auch sie ist eine Mutter und hat Schlimmes erlebt. Sie schreibt Sara diensttauglich, und neue Gegenspieler lassen nicht lange auf sich warten. Sara und Patrick werden in ein Museum gerufen, wo ein Mann durch einen antiken Dolch starb. Das junge Mädchen, das ohnmächtig am Tatort gefunden wurde, weiß mehr. In einem Apartmenthaus schien ein Monster gewütet zu haben, doch angeblich hat niemand etwas gesehen. Die Zeichnungen zweier Kinder führen die Ermittler auf die richtige Spur.
„Witchblade“ 5“ beinhaltet mehrere Einzelepisoden, die in den Kontext des aktuellen „Artifacts“-Crossovers eingebunden sind. Um hier nichts vorwegzunehmen, nimmt man Bezug auf die Geschehnisse in „Artifacts“ 1, das die Ermordung von Saras Schwester Julie und die Entführung Hopes sowie das Zusammentreffen der Besitzer von Objekten der Macht schildert, beginnt aber keine neue Storyline.
Trägerin eines Artifacts ist eine junge Nekromantin, die hier erstmals mit Sara zusammentrifft, sich ihr anvertraut und ihrerseits von der Witchblade erfährt. Auch Jackie, der Träger der Darkness, hat einen Auftritt. Tatsächlich kompliziert seine Vaterschaft das fragile Familienglück von Sara, Patrick und Hope, wenngleich zwischen beiden keine Gefühle im Spiel zu sein scheinen und sie nur durch Hope und gemeinsame Gegner eine gewisse Verbundenheit entwickelt haben. In einer Nebenrolle zu sehen ist ferner Argent aus „Hunter-Killer“. Alle Erzählungen können für sich stehen, auch die Bildergeschichte, die die Konflikte der wichtigsten Charaktere in eine mittelalterliche Fantasy-Welt verlagert.
Dadurch und durch das Wirken mehrerer Zeichner ist der Band jedoch alles andere als homogen, denn die Inhalte und Stile sind sehr verschieden. Was am besten gefällt, muss jeder Leser für sich entscheiden. Zweifellos stellt das ‚Mittelalter-Märchen‘ jedoch die anderen Beiträge in den Schatten, insbesondere die Szenen, in denen Sara die jüngste Tragödie zu verarbeiten versucht.
Positiv ist, dass man den Band auch ohne Vorkenntnisse problemlos lesen kann. Von daher eignet er sich auch für Quereinsteiger, die einen ersten Eindruck von der Reihe gewinnen wollen oder/und durch Schwester-Serien („Artifacts“, „Angelus“ etc.) auf den Titel aufmerksam wurden. Für treue Sammler ist das Paperback natürlich ein Muss.