Supernatural 2: Die Judasschlinge, Joe Schreiber (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Dienstag, 26. Juli 2011 23:36

Supernatural 2
Die Judasschlinge
Joe Schreiber
(Supernatural: The unholy Cause, 2010)
Übersetzung aus dem Englischen von Susanne Döpke
Panini, 2011, Taschenbuch, 314 Seiten, 9,95 EUR, ISBN 978-3-8332-2252-8
Von Christel Scheja
Die bei Panini erscheinenden „Supernatural“-Romane greifen nicht auf Ereignisse aus früheren Staffeln oder gar dem Anfang zurück, sondern beziehen sich auf die aktuelle und im Herbst im Fernsehen laufende fünfte Staffel. So können Fans die Wartezeit passend überbrücken.
Nun, nachdem Sam Winchester dazu verleitet wurde, Luzifer zu befreien, scheint die Apokalypse unabwendbar. Zusammen mit seinem Bruder Dean wird er in der kommenden Schlacht eine ganz besondere Rolle spielen. Sie beide sind die Gefäße des Herrn der Finsternis und des Erzengels Michael. Aus diesem Grund werden sie immer mehr in den im Hintergrund schwelenden Kampf zwischen Gut und Böse eingebunden. Nicht einmal der Engel Castiel, der auf ihrer Seite zu sein scheint, kann dies wirklich aufhalten.
Dennoch versuchen die beiden jungen Männer das Leben, das sie kennen, so gut weiterzuführen wie sie können. Als Jäger zieht es sie zu den Orten, an denen das Übernatürliche zu wirken scheint. Diesmal ist es eines der Schlachtfelder des amerikanischen Bürgerkrieges. In der Kleinstadt Mission’s Ridge wird noch immer gerne zu jedem Jahrestag die Schlacht des Captain Jubal Beauchamps gegen einen Trupp Yankees nachgestellt. Normalerweise erleiden die begeisterten Rollenspieler, die dort zusammenkommen, nur Prellungen und kleine Schnittwunden. Diesmal aber kommen in rascher Folge mehrere Männer ums Leben. Ganz offensichtlich ist einer der Spieler durchgedreht. Oder steckt vielleicht mehr dahinter?
Auf Bitten eines anderen Jägers beschließen Sam und Dean sich den Schauplatz genauer anzusehen, nicht ahnend, dass sie in eine Falle laufen. Denn die Mächte der Dunkelheit warten bereits auf sie – und versuchen gleichzeitig ein uraltes Artefakt an sich zu bringen: Die Judasschlinge.
Romane zu Serien haben den Nachteil, dass sie den Status Quo für die Charaktere nicht verändern dürfen. Das Einzige, was sich die Autoren erlauben können ist, Andeutungen aus der Serie aufzugreifen und diese auszuarbeiten oder aber bereits vorliegende Handlungsstränge zu vertiefen. Nach Keith R. A. DeCandido beweist auch Joe Schreiber, dass er mit diesen Einschränkungen arbeiten und einen Roman schaffen kann, der durchaus als Folge der Serie durchgeht. Er passt sich sehr genau dem Stil der Serie an – das beginnt mit dem Aufbau der Folge bis hin zu den kleinen Nettigkeiten, die sich die Protagonisten an den Kopf werfen. Dean ist ähnlich schnoddrig und derb wie in der Serie, sein Bruder Sam kämpft noch immer mit den Erkenntnissen der letzten Zeit und Castiel bleibt bewusst undurchsichtig.
Alles in allem wird eine kurzweilige und actionreiche Geschichte erzählt, die zwar nicht sonderlich in die Tiefe geht, aber mit den Versatzstücken von „Supernatural“ zu spielen weiß. Wieder gibt es viele kleine Andeutungen und Details, die vor allem die Fans der Serie zufrieden stellen werden.
Auch „Die Judasschlinge“ fügt sich nahtlos in den Tenor der Fernsehserie „Supernatural“, ein und bietet kurzweilige Unterhaltung für alle, die vor allem die vierte Staffel der Serie kennen.