Guin-Saga 5 (Comic)

Kaoru Kurimoto
Guin-Saga 5
(Guin-Saga, Vol 5, 2007)
Aus dem Japanischen von John Schmitt-Weigand
Titelbild von Naoyuki Kato
Zeichnungen von Hajime Sawada
Panini, 2011, Taschenbuch, 164 Seiten, 7,95 EUR, ISBN 978-3-86201-134-6

Von Christel Scheja

Seit den 1970er Jahren gibt es in Japan die „Guin-Saga“ und zählt damit zu den erfolgreichsten Fantasy-Zyklen, die dort viele andere Geschichten in Buch- und Comicform inspiriert hat. Mehr als hundert Bände hat Autorin Kaoru Kurimoto mittlerweile verfasst, doch im westlichen Ausland sind nicht einmal zehn erschienen. Erzählt werden die Abenteuer den leopardenköpfigen Kriegers Guin. Erstmals begegnet ihm der Leser in der Geschichte um die „Perlen von Parros“. die nun auch in einen Manga umgesetzt wurde.

Rinda und Remus haben viel durchgemacht, seit das kriegerische Volk der Mongauli in ihre Heimat Parros einfielen und die Eltern ermordeten und fast alle Hoffnung verloren. Doch der leopardenköpfige Krieger Guin nahm sich ihrer an und beschützt sie seither. Gemeinsam mit dem Abenteurer Istavan und dem Sem-Mädchen Suni gelingt es ihnen zuletzt aus der Gefangenschaft in der Feste Stafolos zu entkommen. Allerdings ist ihre Freiheit nicht von Dauer, denn schon bald werden sie von den Häschern der schönen aber eiskalten Amnelis eingeholt, ihres Zeichens Tochter des Erzherzogs der Mongauli und eine unbezwingliche Kriegerin. Während Suni und Istavan entkommen können, lässt sie die Kinder und den Krieger binden und ihre Truppen zu Fuß begleiten. Selbst hartgesottene Krieger sind entsetzt über die Grausamkeit ihrer Herrin, widersetzen sich ihrer Anordnung, die Zwillinge wie normale Kriegsgefangene zu behandeln, nicht. Doch das hat Folgen...

In Anbetracht des Alters der Vorlage muss man sich nicht wundern, dass die Geschichte schon fast archaisch wirkende Klischees wiedergibt. Guin ist sehr stark Conan nachempfunden, neben seiner Statur ist es auch sein auffälliger Instinkt für Gerechtigkeit. Istavan ist der typische Diebescharakter – verschlagen und ehrgeizig, die Kinder fallen vor allem durch ihre Schwäche und ihren Fatalismus auf. Und auch Amnelis entspricht dem gängigen Archetypus der Kriegerin, die grausamer und härter als die Männer sein muss um sich in einer maskulinen Welt zu behaupten.

Die Geschichte folgt ansonsten wieder sehr genau dem Ablauf der Romane, es gibt weder auffällige Kürzungen oder Veränderungen, noch Erweiterungen. Das Ende verrät zudem schon ein wenig wie der letzte Band aussehen könnte. Letztendlich ist die Handlung auch nicht die Stärke der Serie. Das sind eher die feinen und detailreichen Zeichnungen, garniert mit sorgfältig inszenierter Action, die ein wenig darüber hinweg trösten, dass die Geschichte selbst sehr oberflächlich und schablonenhaft bleibt.

Alles in allem bleibt die „Guin-Saga“ auch im vorletzten Band ihrer Linie treu, eine seichte Abenteuer-Geschichte mit einem ordentlichen Schuss Action vor exotischer Kulisse zu erzählen, etwas, was vor allem Fans von „Berserk“ und Co. ansprechen dürfte, die es mal etwas weniger horrorlastig mögen.