James Rollins: Das Flammenzeichen – SIGMA Force 6 (Buch)

James Rollins
Das Flammenzeichen
SIGMA Force 6
(The Doomsday Key)
Aus dem amerikanischen Enlisch übersetzt von Norbert Stöbe
Titelillustration von Shutterstock
Blanvalet, 2011, Hardcover, 540 Seiten, 19,99 EUR, ISBN 978-3-7645-0345-1 (auch als eBook erhältlich)

Von Carsten Kuhr

Einmal mehr wird die SIGMA Force, die Eliteeinheit der Geheimdienste der USA, zu einem Brandherd gerufen, der die Welt bedroht. Die Gilde, ein weltweites Syndikat skrupelloser Verbrecher, die nicht weniger als die Weltherrschaft anstreben, hat sich der Dienste eines der weltweit führenden Unternehmen der Genmanipulation versichert.

Auf riesigen Feldern im Mittelwesten der USA sprießt deren veränderter Mais. Was aber niemand weiß ist, dass dieser nicht etwa nur gegen Ungeziefer resistenter gemacht wurde, sondern auch eine DNA-Sequenz enthält, die seinen Nährwert herabsetzt. Ivar Karlsen, Gründer und Vorstand des Konzerns und geachtetes Mitglied des Club of Rome, will mit dem Mais die Überbevölkerung stoppen, koste es,was es wolle. Dass aber ein zweiter DNA-Strang eingefügt wurde, der auf einen Pilz zurückgeht, der bereits im Altertum als biologische Waffe Verwendung fand, potenziert die Gefahr, denn der Strang mutiert, es droht eine weltweite Epidemie. Das einzige Heilmittel, und damit die ultimative Waffe um die Nationen zu erpressen, versucht sich die Gilde zu sichern.

Während Painter Crow in Oslo und Spitzbergen versucht, die Agentin der Gilde davon abzuhalten, die dort in einem Bunker gelagerten Saatvorräte der Menschheit in die Luft zu jagen, befindet sich SIGMA-Commander Gray Pierce auf der Suche nach dem Heilmittel gegen die Seuche – ein Rennen gegen die Zeit, hat die Gilde zur Motivation der Suche doch seine Freundin mit einem tödlichen Virus infiziert. So eilt seine Gruppe von Avalon zum Grab des heiligen Malachias, enträtselt dabei die Rätsel des Doomsday Books und versucht, den perfiden Plan der Gilde zum Scheitern zu bringen – gar nicht so einfach, hat die Gilde doch mit Seichan eine Agentin ins Team eingeschleust…

Dachte man früher an packende Thriller der Extraklasse, dann stieß man unweigerlich nur und ausschließlich auf den Namen Matthew Reilly. Doch seit ein paar Jahren macht sich der frühere Tierarzt James Rollins, der im Bereich der Fantasy auch unter dem Pseudonym James Clemens veröffentlicht, auf, dem australischen Bestseller-Autor Konkurrenz zu machen. Nach einigen Einzelromanen konzentriert er sich seit mehren Jahren auf die Abenteuer der SIGMA Force, einer Eliteeinheit von promovierten Soldaten, die sich auf den Spuren geschichtlicher Rätsel mit den Agenten der Gilde spannende Wettläufe und packende Kämpfe liefern. Dabei lässt er immer wieder aktuelle Themen mit in seine Handlung einfließen, sorgt auf diese Weise für zum Teil tagespolitische Aktualität und hat durch seine minutiöse Recherche der Fakten ein solides Fundament für seine Bücher geschaffen. Vorliegend beschäftigt er sich nicht nur mit den drohenden Kollaps der Erde aufgrund der immer rasanter überhand nehmenden Überbevölkerung, sondern lässt das Bienensterben, die Prophezeiungen des heiligen Malachias, die Gefahren durch genveränderte Nahrungsmittel und Rohstoffknappheit mit einfließen. Erschreckend dabei, dass Vieles, was im Roman selbst als packender Aufhänger Verwendung findet, real ist, ohne dass die Tatsache als solches sonderliches Medieninteresse hervorrufen würde.

Daneben hält Rollins in der Unterhaltungs-Ebene des Plots all das für seine Leser bereit, was diese von einem packenden Thriller erwarten. Mysteriöse Geheimnisse, eine ultimative Bedrohung, Kugelhagel und Bombenexplosionen, Kämpfe und die Bedrohung, die von den Agenten der Gilde ausgeht, vereinen sich zu einem explosiven Gemisch. Da fliegen die Fetzen, warten jede Menge überraschender Wendungen auf den Leser und rast die Handlung förmlich zu dem in seiner Auflösung überraschenden Finale voran.

Das ist bestes Kopfkino, voller Drive und mit ein wenig Tiefgang – Mr. Reilly, da müssen Sie sich anstrengen.