Adalyn Grace: All the Stars and Teeth (Buch)

Adalyn Grace
All the Stars and Teeth
Krone der sieben Inseln 1
(All the Stars and Teeth, 2020)
Übersetzung: Karen Gerwig
Karte: Dave Stevenson
Piper, 2025, Paperback, 432 Seiten, 18,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Bevor Adalyn Grace mit ihrer „Belladonna“-Reihe zur Bestseller-Autorin avancierte, fing sie auch erst einmal klein an. Bereits vor einigen Jahren erschien die „Krone der sieben Inseln“-Dilogie schon einmal bei Piper. Nun wird der damals als „Fluch der sieben Seelen“ betitelte Roman noch einmal als „All the Stars and Teeth“ mit neuem Cover und Farbschnitt aufgelegt.

 

Amora soll den Thron des Reiches Visidia besteigen. Auf diesen Tag hat sie sich viele Jahre vorbereitet, doch nun geht alles schief, denn sie muss feststellen, dass sie die gefährliche Seelenmagie ihres Volkes nicht beherrschen kann.

Um nicht zu sterben und doch noch eine Lösung für das Dilemma zu finden, flieht sie in die Arme des geheimnisvollen Piraten Bastian und reist mit ihm durch eine See voller Ungeheuer, Meerjungfrauen und Gefahren, nur um Dinge zu erfahren, die alles in einem anderen Licht erscheinen lassen.


In ihrem Debüt lässt die Autorin noch ihre Phantasie spielen und erschafft ein interessantes Reich mit einem ungewöhnlichen Magiesystem. Beides ist zwar nicht sonderlich ausgearbeitet, bietet aber durchaus genug Hintergrund, um ein unterhaltsames Abenteuer zu entfesseln. Denn natürlich badet Anora nicht lange in ihrem Selbstmitleid, sondern versucht Lösungen zu finden, die ihr das Leben retten. Dabei entdeckt sie aber auch Seiten an ihrer Heimat und ihrer Familie, die sie gründlich an dem Sinn ihres Unterfangens zweifeln lassen, bis natürlich ein größerer Feind sein Gesicht zeigt.

Wie so oft in diesen Geschichten sammelt sie auf der Reise auch Freunde und Kampfgefährten, kommt dabei Bastian natürlich näher. Allerdings lässt Grace sich Zeit, die Beziehung der beiden zu vertiefen, die leidenschaftlichen Momente sind an einer Hand abzuzählen und werden früh ausgeblendet. Immerhin bleiben auch Gewalt und Grausamkeiten auf einem halbwegs jugendfreien Niveau.

Erfahrene Leser werden sicherlich viele bekannte Klischees und Handlungsmuster erkennen, allerdings verleiht die Autorin dem Ganzen einen eigenen Touch und bietet so auch ein paar angenehme Überraschungen und Wendungen, die man nicht vorhersieht.

Romantische Gefühle sind zwar ein wichtiger Teil der Geschichte, aber sie beherrschen sie nicht, so dass auch das Abenteuer, inklusive eines dramatischen Finales nicht zu kurz kommt.

Als Auftakt zum Zweiteiler „Krone der sieben Inseln“ funktioniert „All the Stars and Teeth“ ganz gut. Der Roman bietet ein kurzweiliges Fantasy-Abenteuer, mit einigen interessanten Ideen, das durchaus auch schon junge Leser ab vierzehn Jahren ansprechen kann.