Anna Benning: To Love a God (Buch)
- Details
- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Montag, 22. Dezember 2025 09:31

Anna Benning
To Love a God
Götterlicht-Trilogie 2
Fischer Sauerländer, 2025, Hardcover, 544 Seiten, 21,90 EUR
Rezension von Christel Scheja
Mit der „Götterlicht“-Trilogie präsentiert Anna Benning eine weitere Saga aus ihrer Feder. Der erste Band führte in die Welt von Siver City ein, in der die Menschen mehr oder weniger im Licht der Götter leben dürfen, dafür aber auch einen hohen Preis zahlen. Erschienen ist nun der zweite Band, „To Love a God“.
Auch Aurora hat geglaubt, zu den Sterblichen zu gehören, aber mittlerweile wurde sie eines Besseren belehrt. Als Valet des Gottes Colden durfte sie tiefer in die Gesellschaft der Unsterblichen blicken und mehr über die Intrigen und Machenschaften erfahren. Doch damit ist es nun vorbei.
Nach dramatischen Ereignissen hat Colden seine Erinnerung über die letzten zweihundert Jahre verloren. Das Band zwischen den beiden scheint in mehrfacher Hinsicht zerbrochen zu sein, dabei bräuchte Aurora gerade jetzt jemanden an ihrer Seite, denn die Gewaltherrschaft von Galadon spitzt sich zu und auch noch ein anderer Feind zeigt sein Gesicht.
Die Geschichte macht genau dort weiter, wo sie im ersten Band aufhörte. Damit man gleich wieder weiß, was zuletzt geschehen ist, hat die Autorin bewusst eine Zusammenfassung vorangestellt, die die wichtigsten Eckpunkte in die Erinnerung zurückruft und der Leser so gleich wieder mittendrin ist.
Diesmal passiert wirklich so Einiges. Während Aurora mit den Enthüllungen durch ihren väterlichen Freund fertigwerden und begreifen muss, was das für sie bedeutet, unterstützt sie auch Colden dabei, seine Erinnerung zurückzugewinnen. Zudem spitzt sich der Konflikt mit dem tyrannischen Herrscher zu und der junge Gott hat letztendlich keine andere Wahl, diesen herauszufordern. So ist für Abwechslung und Spannung gesorgt. Das Abenteuer bekommt einiges an Raum, ebenso der Hintergrund, der dadurch plastischer und lebendiger wird.
Die Gefühle zwischen den beiden Hauptfiguren können sich wieder neu entwickeln und vertiefen, denn die Autorin lässt sich bewusst dabei Zeit, setzt auch weiterhin auf Vertrauen anstelle von Leidenschaft. Und das macht die Geschichte ausgesprochen rund.
Anna Benning mag viele bekannte Versatzstücke verwenden, interpretiert und variiert diese aber auf angenehme Weise und schafft so einen unterhaltsamen und abwechslungsreichen Young-Adult Fantasy-Roman. Damit es spannend bleibt, gibt es auch diesmal wieder einen Cliffhanger.
Die Ausstattung ist in der Erstauflage wieder einmal sehr edel. Zudem hat der Verlag eine weitere Überraschung zwischen den Seiten versteckt.
„To Love a God setzt die „Götterlicht“-Trilogie gelungen fort. Anna Benning macht alles richtig, denn sie setzt nun nicht allein auf romantische Gefühle, sondern gibt auch dem Abenteuer sowie dem Hintergrund genügend Raum, um eine spannende und kurzweilige Fantasy-Geschichte zu bieten, die auch den Genre-Fan zufriedenstellen dürfte. Denn die Liebe ist nur ein kleiner Teil der Handlung.