Grimms Märchen 19 (Hörspiel)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Samstag, 20. Dezember 2025 19:20

Grimms Märchen 19
Das singende, springende Löweneckerchen - Die Wichtelmänner - Die Bienenkönigin
Sprecher: Bodo Primus, Lutz Reichert, Ingeborg Kallweit u.a.
Titelbild: Ertugrul Edirne
Titania Medien, 2025, 1 CD, ca. 74 Minuten, ca. 10,00 EUR
Rezension von Christel Scheja
Nach einer etwas längeren Pause geht es mit „Grimms Märchen“ weiter. Wieder ist Bodo Primus der Erzähler und begleitet durch die drei ausgewählten Märchen, die nicht zu den großen gehören, aber durchaus bekannt sind.
Das Mädchen, das sich „Das singende, springende Löweneckerchen“ wünscht, bekommt letztendlich einen Prinzen, aber um wirkliches Glück zu finden, muss sie nach einem Fehler eine lange Reise machen.
„Die Wichtelmänner“ stehen den fleißigen und aufrichtigen Menschen zur Seite.
Und „Die Bienenkönigin“ stellt drei Prinzen auf die Probe, bei denen aber nur ein Einziger erkennt, worauf es ankommt und belohnt wird.
Erneut folgen die Geschichten klaren Spuren, einige Motive sind auch schon aus anderen Märchen bekannt. So erinnert das erste von der Struktur er anfangs an „Die Schöne und das Biest“, geht allerdings dann eine andere Richtung. In den anderen Erzählungen werden mehr oder weniger die Tugendhaften und Bescheidenen belohnt, die achtsam und mit viel Freundlichkeit durch die Welt gehen, auch wenn man sie dadurch vielleicht als dumm ansieht, wie vor allem der letzte Prinz zu spüren bekommt.
Wieder einmal wird alles mit altertümlich wirkender Sprache erzählt, die dadurch aber die Atmosphäre noch besser einfängt. Man fühlt sich regelrecht in die Zeit zurückversetzt, in der die Grimms ihre Sammlung erstellten, dementsprechend schimmern auch noch die Moralvorstellung und Gesellschaftsnormen des frühen 19. Jahrhunderts durch.
Auch die Sprecher versuchen genau das umzusetzen, sprechen deshalb auch mit einer Klangfärbung, die aus der Zeit gefallen scheint; gerade die Frauen treten viel lieblicher und zurückhaltender auf.
Heraus kommt erneut eine Sammlung, die durch ihre Gestaltung Spaß macht und auch oder gerade Erwachsene anspricht, die gerne einmal einen Blick in die Zeit zurückwerfen, in der die Märchen noch nicht so verharmlosend klingen wie heute, aber dennoch wichtige Botschaften in sich tragen, die heute oft verloren sind. Wenngleich die Rollenbilder selbst etwas archaisch wirken.
In der neunzehnten Folge von „Grimms Märchen“ sind drei durchaus bekannte aber weniger beachtete Geschichten zu finden, die wieder einmal die klassischen Moralvorstellungen und gesellschaftlichen Normen widerspiegeln, aber dennoch wichtige Botschaften in sich tragen. Das Ganze ist wieder einmal atmosphärisch und damit bewusst auch für ältere Zuhörer in Szene gesetzt.