Walter Moers: Qwert (Buch)

Walter Moers
Qwert
Penguin, 2025, Hardcover, 592 Seiten, 42,00 EUR

Rezension von Petra Weddehage

Für Qwert schien es ein Tag wie jeder andere zu sein. Allerdings, weit gefehlt. Der Gallertprinz aus der 2364. Dimension stürzt durch ein Dimensionsloch. Gut, dass er auf festem Boden landet und nicht etwa in einem Lava-Meer.

Erstaunt stellt Qwert fest, dass er nun den Körper eines attraktiven Prinzen samt Rüstung besitzt. Hier ist er Prinz Kaltbluth. Seine erste gute Tat besteht darin, eine Jungfrau in Nöten vor einem dreiköpfigen Drachen zu retten. Leider entpuppt sich die holde Maid als die gefährliche Jadusa, eine Janusmeduse, die mit ihrem Blick alles in Stein verwandelt. Seine ritterliche Verpflichtung besteht nun darin, die Welt von ihr zu befreien.

Allerdings gibt es ein Problem. Prinz Kaltbluth hat sich unsterblich in eben jene Meduse verliebt. Verzwickt noch mal.


Walter Moers bringt seinen Protagonisten Qwert durch ein Dimensionsloch in eine andere Welt. Der Körper wird in einen ansehnlichen jungen Mann verwandelt. Er ist nun ein Ritter. Zur Seite stehen ihm ein Knappe und ein Reitwürmchen. Oyo Pagenherz und Schneesturm werden Fans von Walter Moers begeistern.

Die Welt, in der das Abenteuer spielt, wird anhand einer Karte am Anfang und Ende des Hardcovers wunderbar illustriert. So können sich Leserinnen und Leser ein gutes Bild von den Orten bilden, an denen die jeweiligen Abenteuer stattfinden.

Die angeblich so kaltherzige Jadusa ist eine grandiose Gegenspielerin und macht auch als Herzdame des Prinzen eine gute Figur. Prinz Kaltbluth muss sich nicht nur seiner Aufgabe stellen, sondern sich überlegen seine große Liebe irgendwie zu retten. Die jeweiligen Abenteuer werden zudem wunderbar ironisch und sehr lebhaft inszeniert.

Die geneigte Leserschaft wird in turbulente Szenarien und unübertrefflichen Wortwitz gehüllt. Sprachlich fabriziert der Autor eine ironische, sarkastische und um Wortklaubereien nicht verlegene Inszenierung.

Walter Moers hat mit Werken wie „Das kleine Arschloch“, „Käpt’n Blaubär“ und weiteren ikonischen Gestalten längst einen Platz im Olymp des Autorenhimmels. Er ist Schöpfer des Kontinents Zamonien. Zudem gibt er vor, mit Hildegunst von Mythenmetz befreundet zu sein sowie dessen Werke in die deutsche Sprache zu übersetzen.

Sein neuester Streich um Qwert ist sensationell einfallsreich und ein wahres Abenteuer für Bücherwürmer die Action, Phantasie und Wortgewandtheit schätzen. Bestimmt wird uns der Autor auch in Zukunft mit sarkastisch-verrückten Geschichten und ungewöhnlichen Szenarien überraschen.