Amy Erin Thyndal: A Melody of Salt and Tears (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Mittwoch, 15. Oktober 2025 07:48

Amy Erin Thyndal
A Melody of Salt and Tears
Legends of Askja 2
Moon Notes, 2025, Paperback, 368 Seiten, 17,00 EUR
Rezension von Christel Scheja
Natürlich war die Geschichte der magischen Insel Askjka nach dem ersten Band noch nicht ganz bis zum Ende erzählt. Denn nun erscheint nach „A Kiss of Ice and Blood“ die Fortsetzung „A Melody of Salt and Tears“, die sich von Frin ab und der Sirene Adelaide zuwendet, die bisher nur eine Nebenfigur war.
Der böse König von Askja mag besiegt worden sein, so dass jetzt die Eiskönigin zusammen mit Leif, dem ehemaligen Prinzen über die Insel regieren kann. Aber noch sind nicht alle magischen Wesen sicher. Denn die Sirenen sehen sich weiter den Angriffen des Kaiserreichs Myredal ausgesetzt. Und haben zudem ihre Wellenkönigin Daina verloren.
Bei einem der Angriffe gerät der myredalische Admiral Marcus in die Gefangenschaft Adelaides. Anstatt ihn gleich zu töten, nimmt sie ihn mit in das Reich unter den Wellen. Und auch wenn er immer wieder versucht zu fliehen und Verrat plant, so kann sie doch nicht leugnen, dass sich sie nach und nach immer mehr von ihm angezogen fühlt.
Nachdem die Leser im ersten Band die Eisdämonen genauer kennenlernen durften, stellt die Autorin nun das Reich und die Gesellschaft der Sirenen und Nixen vor. Sie beschreibt deren Gesellschaft und verrät zudem, dass es durchaus auch Frieden und sogar echte Liebe zwischen ihnen und den Menschen geben kann.
Auch wenn die Meeresbewohnerinnen natürlich die Lebenskraft der Menschen brauchen, um ihre Gesundheit und Kraft zu bewahren und unsterblich zu bleiben, so kennen sie doch ein Maß und bauen Bindungen auf. Das merkt auch Markus, der zunächst wie ein unbelehrbarer Feind wirkt, dann aber doch nach und nach weitere Facetten seines Charakters zeigt und dadurch Sympathiepunkte gewinnt.
Damit die Geschichte nicht allzu langweilig wird, gibt es noch einmal jede Menge Drama und üble Wendungen, die am Ende natürlich in einem Cliffhanger enden dürfen. Aber auch hier lässt sich die Autorin ein paar Fäden offen, um die Geschichte fortzusetzen.
Die Handlung mag zwar nicht unbedingt viel Neues bieten, aber sie ist flott und ohne Längen verfasst, auch der Hintergrund und die Charakter-Entwicklung bekommen etwas Raum, obwohl natürlich die Liebesgeschichte mit all ihren Irrungen und Wirrungen im Vordergrund steht. Die Autorin erfüllt damit alle Erwartungen, die die Zielleserschaft haben dürfte.
Aber wie immer dürften Genre-Fans eher enttäuscht sein, da das politische Ansinnen und die Kultur, gerade die des Gegenspielers, eher blass bleiben und damit auch der Konflikt oberflächlich.
Dennoch ist auch „A Melody of Salt and Tears“ durchaus unterhaltsame Romantasy für junge Leserinnen, in der alle Erwartungen erfüllt werden, was die Liebe angeht, aber auch etwas Spannung durch dramatische Wendungen aufkommt. Nur die phantastischen Elemente bleiben eher Mittel zum Zweck, der Konflikt blass.