The Witcher 9: Corvo Bianco (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Samstag, 13. September 2025 09:07

The Witcher 9
Corvo Bianco
(The Witcher: Corvo Bianco, 2025)
Text: Bartosz Szybor
Zeichnungen: Corrado Mastantuono
Übersetzung: Joachim Körber
Panini, 2025, Paperback, 128 Seiten, 18,00 EUR
Rezension von Christel Scheja
Bartosz Sztybor, der Hauptautor der regulären „The Witcher“-Comicserie, greift diesmal weit voraus, denn die Geschichte spielt weit nach den Büchern, in einer Zeit, in der sich Geralt von Riva schon dazu entschieden hat, es ruhiger angehen zu lassen und sich auf einem Weingut niedergelassen hat.
Das Leben auf dem idyllischen Gut namens „Corvo Bianco“ ist gemächlich und entspannt, der Hexer versucht sich im Weinbau und lässt es sich mit Nachbarn gut gehen. Er freut sich auch darüber, dass seine Geliebte Yennefer zu Besuch kommt.
Doch leider kann er diese Zeit nicht lange genießen, denn plötzlich taucht eine Reiterschar auf, angeführt von jemandem, der behauptet, der Erbe des Gutes zu sein. Er würde aber gegen die Erfüllung eines Gefallens davon absehen, es zu fordern…
Ein Hexer, der nicht mehr ausziehen will, um Abenteuer zu erleben oder Aufträge zu erledigen, sondern in Ruhestand ist? Kann das lange gut gehen? Wenn es nach Geralt selbst ginge, dann durchaus - aber wie man sich denken kann, lassen es die Umstände nicht zu. Und so muss er sein geruhsames Beisammensein mit Yennefer aufgeben. Und auch die Zauberin wird nicht ganz in Ruhe gelassen, denn natürlich hat der Fremdling, der in den Frieden einbricht, nicht unbedingt vor, sein Wort zu halten.
Und so kämpfen beide ihre eigene Schlacht: Geralt muss dabei in einen Kerker eindringen, um jemanden zu befreien und sich dann auch noch Gedanken darüber machen, wie er einen Fluch löst. Und er ist nicht sonderlich begeistert.
Das Abenteuer gefällt diesmal besonders, denn es zeigt einen Helden, der tatsächlich seine besten Jahre hinter sich hat und entsprechend zu kämpfen hat, wenn er bestimmte Höchstleistungen erbringen muss. Und natürlich auch einen Mann, der es gar nicht mag, wenn man ihn hinters Licht führt, ähnlich wie Yennefer, die ebenfalls aufräumt.
Die Geschichte wird mit der passenden Atmosphäre in Szene gesetzt, fängt die Figuren und auch die Umgebung gelungen ein und macht durch das böse Augenzwinkern gelegentlich auch Spaß, weil die Handlung durchaus auch das Alter der Charaktere berücksichtigt.
„Corco Bianco“, Band 9 von „The Witcher“, macht einfach Spaß, weil man als Leser hier mit einem Helden konfrontiert wird, der eigentlich seine Ruhe will, da er seine besten Tage schon hinter sich hat. Aber leider gibt es genug Leute, die ihm die Früchte seiner Arbeit nicht gönnen wollen und Ärger machen - was zu einem unterhaltsamen Abenteuer führt.