556 Lab 1 (Comic)

Yuuichi Kimura
556 Lab 1
Aus dem Japanischen von Renata Lucic
Titelillustration und Zeichnungen von Akira Himekawa
Tokyopop, 2011, Taschenbuch, 176 Seiten, 6,50 EUR, ISBN 978-3-8420-0025-4

Von Christel Scheja

Das Künstler-Duo ist in Deutschland in den letzten Jahren vor allem durch seine Manga-Adaptionen der verschiedenen Konsolenspiele aus dem „Legend of Zelda“-Universum bekanntgeworden. Nun erscheint erstmals eine ihrer anderen Arbeiten in Deutschland, in der sie zwei Dingen treubleiben – die Geschichte von „556 Lab“ wendet sich an eher jüngere Leser und hat einen sehr magischen Touch.

Nach dem Tod ihres Vaters hat die zwölfjährige Kokoro nur noch ihre Mutter, verliert aber immerhin nicht den Mut und die Lebensfreude. Wenn sie mal traurig ist, dann versöhnt sie ein Stück Erdbeertorte wieder mit der Welt. Immer wieder zieht es sie jedoch in die Werkstatt ihres Vaters, wo sie ihm früher stundenlang zusehen konnte, wenn er eine seiner Ideen zusammenbastelte. Diesmal jedoch entdeckt sie eine Geheimtür und dahinter ein richtiges Labor. Dort hütet ihr Vater eine ganze Menge Schätze vor den Augen der Welt. Da Kokoro neugierig ist, beginnt sie das ein oder andere auszuprobieren und erkennt, dass es sich um wirklich bahnbrechende Erfindungen handelt, wie etwa eine Kamera, die die Vergangenheit zurückholen kann, damit es ihr möglich ist, Fehler auszubügeln, oder aber ein Apparat, der die Zukunft voraussagen kann...

Verspielt und märchenhaft führt der erste Band der zweiteiligen Geschichte in die Welt von Kokoro ein. Zunächst lernt man die Heldin kennen und versteht, dadurch besser, warum sie die Finger nicht von den Erfindungen lassen kann und was sie eigentlich damit anstellt. Die Künstler gestalten dies sehr kindgerecht und verspielt, zeigen damit, dass ein Verlust nicht nur das Ende und ein Leben in Trauer bedeuten muss. Zwar gibt es auch nachdenkliche Momente, aber diese werden mit viel Humor, quirligen Nebenfiguren und interessanten Erfindungen ausgeglichen. Zwar werden die einzelnen Geräte nicht erklärt, aber sie schwanken irgendwo zwischen Wissenschaft und Magie, erlauben auch dem Genrefan den ein oder anderen Grinser. Alles in allem verlaufen die einzelnen Episoden jedoch sehr harmlos, nur am Ende wird es ein wenig gruslig.

Auch wenn Kokoro nicht direkt ein „Magical Girl“ ist so entwickeln sie und die Serie doch einige Eigenheiten, die vor allem Leser dieser Art von Fantasy-Geschichten ansprechen dürfte. Mit der entsprechenden Prise von Humor und Freundschaft bietet sich so eine ansprechende Lektüre für alle jungen Fans von märchenhaften Abenteuern im Hier und Jetzt.