Daniela Zanger: Blutbund - Die Säulen der Magie 2 (Buch)

Daniela Zanger
Blutbund
Die Säulen der Magie 2
Traumschwingen, 2025, Taschenbuch, 516 Seiten, 23,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Wie ihr großes Vorbild Gillian Bradshaw erzählt Daniela Zanger ihre Geschichte um „Die Säulen der Magie“ ebenfalls in einer Trilogie. Diente „Herzfesseln“ noch dazu, die Figuren vorzustellen und in die Welt einzuführen, wird es jetzt langsam ernst. Denn „Blutbund“ macht sich daran, die Weichen für das dramatische Finale zu stellen.


Acht Jahre sind Beltaine und Gareth nun zusammen und herrschen über die Inseln. Während sie versucht, zur Meisterin der Magie zu werden und die Macht des Urquells in sich zu erwecken, hat sie allerdings Visionen, die einen Keil zwischen Gareth und sie treiben, so dass sie sich von ihm zurückzieht.

Diesen holen derweil Sünden der Vergangenheit ein. Während er diese wiedergutzumachen versucht, gerät er in Kenton in ein Netz aus Lügen und Intrigen. Seine Feinde formieren sich im Geheimen.

Der dunkle Magier Tamwyn hat derweil eine neue Quelle der Macht entdeckt, die er nun für sich auszunutzen beschließt.


Es gibt ein Wiedersehen mit sehr vielen Charakteren, denen man bereits im ersten Band begegnet ist, so dass es unabdingbar ist, auch „Herzfesseln“ zu kennen, wird doch der Grundstein vieler Entwicklungen in diesem Band dort gelegt.

Beltaine und Gareth mögen sich zwar gefunden haben, aber das große Glück ist ihnen bisher versagt worden, denn zu viele Dinge liegen noch im Argen und neue Probleme, frühere Fehler und Versäumnisse rächen sich jetzt. Natürlich kommen auch verletzte Gefühle dazu, wie es sich in einem richtigen Drama gehört, so dass die beiden Hauptfiguren erst einmal ganz allein und getrennt voneinander dastehen, während sich das Unheil hinter den Kulissen zusammenbraut.

Dabei verzichtet Daniela Zanger tatsächlich auf Schwarzmalerei, denn ihre Figuren werden von menschlichen Leidenschaften angetrieben und sind nicht ohne Grund so geworden, wie sie sich jetzt verhalten. Das trifft sogar auf den großen Strippenzieher im Hintergrund zu. Und natürlich ruhen auch andere Adlige nicht, einerseits ihre Macht ausweiten und natürlich auch Rache nehmen zu wollen.

Aus diesem Grund bleiben am Ende des Bandes sehr viele Handlungsstränge offen, denn immerhin werden nun wichtige Weichen für den Abschlussband gestellt, der möglicherweise mit einem herzzerreißenden Showdown aufwarten könnte.

Bis dahin kann man aber eine Geschichte miterleben, die alle Register zieht. Denn die Intrigen innerhalb der Adelshäuser sind nicht ohne, bieten Action und fordern auch einige Opfer, andere Figuren nehmen neue Rollen ein und nicht zuletzt gibt es ein paar frisch eingeführte Charaktere, die ebenfalls die Sympathie der Leser gewinnen könnten. So sind es nicht Beltaine und Gareth allein, mit denen man mitfiebern darf.

Heraus kommt eine abwechslungsreiche Geschichte, die vor allem durch die vielschichtigen Figuren lebt, die mit ihren Stärken und Schwächen sehr nahbar menschlich wirken, auch wenn sie teilweise über große Magie gebieten. Geschickt verwebt die Autoren deren Schicksale in eine spannende Handlung, die einfach nur Lust auf den Abschluss macht.

„Blutbund“ schreibt nach „Herzfesseln“ die Geschichte um „Die Säulen der Magie“ gekonnt weiter. Die Autorin erzählt epische High Fantasy mit Herz und Verstand, einem an Intrigen und Drama reichen Abenteuer und lebendigen Charakteren, die einem ans Herz wachsen in einer farbenprächtigen Welt, die sich nicht vor den Werken bekannter Autoren verstecken muss.