Rebecca Humpert: A Tale of Foxes and Moons (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Freitag, 30. Mai 2025 07:14

Rebecca Humpert
A Tale of Foxes and Moons
Moon Notes, 2025, Paperback, 400 Seiten, 16,00 EUR
Rezension von Christel Scheja
Rebecca Humpert scheint sich in ihren Romanen bei Moon Notes darauf spezialisiert haben, sich aus weniger bekannten Mythen der Welt zu bedienen und diese mit einer leidenschaftlichen Liebesgeschichte zu verbinden, die sich nur über Umwege erfüllen kann, was auch diesmal in „A Tale of Foxes and Moons“ der Fall zu sein scheint.
Aiko ist keine normale Medizinstudentin, denn in der jungen Japanerin wurde die Seele der Fuchsgöttin Inari wiedergeboren, der es bestimmt zu sein scheint, jedes ihrer Leben durch die Hand des Mondgottes Tsukuyomi zu beendet. Und sie kann nur dann zurückkehren, wenn ein Kodama an ihrer Seite ist.
Das scheint nun nicht mehr gegeben zu sein, denn jemand ermordet die wohlmeinenden Baumgeister, auch den ihren, und sie muss schnellstens einen neuen Begleiter finden. Dabei kommt ihr Chiaki in die Quere. Er ist nicht nur ihr steter Rivale in Studium und Praktikum, sondern enthüllt nun auch noch, dass er die Reinkarnation des Mondgottes ist.
Und so durchzieht die Geschichte natürlich eine gewisse Spannung, denn Aiko und Chiaki kommen sich aufgrund der Umstände Schritt für Schritt näher und spüren eine unerklärliche Anziehung, wo doch eigentlich nur Hass und Furcht zwischen ihnen herrschen sollte. Denn immerhin geht es um Alles - um die weitere Existenz ihrer unsterblichen Seelen, die kurz vor der Auslöschung stehen. Dennoch arbeiten sie notgedrungen zusammen, um den letzten Baumgeist zu finden.
Man merkt, dass sich die Autorin auch diesmal mit der zugrundeliegenden Mythologie und der japanischen Gesellschaft beschäftigt hat, denn der Hintergrund fühlt sich glaubwürdig an, ebenso wie die Darstellung der Geister und Naturwesen dem entsprechen, was man auch aus den Mangas und Animes kennt. Sie ist sich auch nicht zu schade, das Ganze mit ein wenig Horror zu spicken.
Vielleicht ist die Handlung grob gesehen doch vorhersehbar, es gibt aber immer wieder kleine Wendungen, die die Spannung auf einem ansprechenden Niveau halten. Erstaunlicherweise kommen sich die beiden Rivalen und Liebenden schnell näher, aber auch hier bleibt die Autorin gewissen Eigenheiten treu und bietet nicht unbedingt das Happy End, das die Leser sich erhoffen. Alles in allem liefert sie aber eine solide Arbeit ab, die vor allem Fans bittersüßer Momente zu schätzen wissen, denen auch das Drumherum und nicht nur die Romanze wichtig sind.
„A Tale of Foxes and Moons“ macht keinen Hehl daraus, waschechte Romantasy zu sein, aber wie man es bei Rebecca Humpert gewohnt ist, bricht sie immer wieder aus den Klischees aus und vergisst über der Beziehung auch nicht die zugrundeliegenden Mythen, um das passende Ambiente zu erzeugen und eine im Kleinen überraschende Handlung zu schaffen.