Rebecca Perkins: Unstillbare Sexlust - Lust auf wilden Spaß (Buch)

Rebecca Perkins
Unstillbare Sexlust - Lust auf wilden Spaß
Blue Panther Books, 2024, Taschenbuch, 150 Seiten, 12,90 EUR

Rezension von Irene Salzmann

Unter dem Pseudonym Rebecca Perkins schreibt eine Hamburgerin, Jahrgang 1980, die von sich sagt, dass sie ihre Freude am Verfassen von Geschichten während ihres Germanistik-Studiums entdeckte, wobei für die erotische Note ihr Mann verantwortlich zeichnet, der sie immer wieder mit Briefen voller leidenschaftlicher Wünsche überrascht. An diesem besonderen Kick möchte Rebecca Perkins die Leser in „Unstillbare Sexlust - Lust auf wilden Spaß“ teilhaben lassen. Von der fleißigen Autorin liegen derzeit bei Blue Panther Books 20 Bücher und zahlreiche Hörbücher vor.


Auf dem Weg zum Strand lernt Paul die hübsche Alina kennen, die ihm schnell zu verstehen gibt, dass sie Lust auf ihn hat. Als seine Cousine Cassandra auftaucht, ist Alina bloß kurz irritiert, denn ein flotter Dreier mit einer weiteren Frau ist für sie etwas Neues zum Ausprobieren. Paul kann sein Glück kaum fassen und genießt ausgiebig ihr gemeinsames „Versautes Treiben am Strand“.

In der Nachbarschaft von Kleingärtner Cornelius hat ein Lesbenpaar eine Parzelle gepachtet. Daran stört sich niemand; allein, dass die beiden kaum mit ihren Reizen geizen, ist verwirrend, zumal es sich nur eine der beiden leisten kann. Als die Frauen unerwartet an ihn herantreten mit der speziellen Bitte „Besorg es meiner Frau“, kann Cornelius nicht Nein sagen, denn die hübsche Viktoria geht ihm längst nicht mehr aus dem Kopf.

Torben, gerade volljährig geworden, schwärmt für die reife TV-Moderatorin Coline. Als er vom Sender die Zusage für ein Volontariat erhält, fühlt er sich wie im siebten Himmel, denn endlich kann er seinem Schwarm nah sein. Lange hält er es jedoch nicht aus, einfach nur an ihrer Seite zu arbeiten, und outet sich als „Der geile SexPraktikant“. Wie mag Coline darauf reagieren?

Charly weiß, Susan, „Die versaute Frau meines Vaters“, ist glücklich verheiratet und auch ihm, dem Stiefsohn, sehr zugetan. Dass er für sie mehr empfindet, bleibt dem Paar nicht verborgen. Der Vater gibt grünes Licht: „…es bleibt ja in der Familie.“

Marlene setzt sich bei ihrem Mann dafür ein, dass der attraktive, eher faule Frank, den er auf dem Kieker hat, eine weitere Chance bekommt, sich in der Backstube zu bewähren. „Mein ungezogener und geiler Azubi“ zeigt dankbar seine wahren Talente.

Jürgen ist „Dauergeil im Büro“, denn nach der Reha kümmert sich die Eingliederungskoordinatorin Karin rührend um ihn, damit die Rückkehr in den Arbeitsalltag baldigst klappt. Obwohl die attraktive Frau verheiratet ist, kann sie sich der Avancen des Klienten immer weniger erwehren.

Nachdem Janosch wegen Eigenbedarf gekündigt wurde, stellt er sich in einer WG vor. Die beiden jungen Männer sind wenig begeistert, doch Mia, „Die devote WG-Gespielin“, setzt sich durch, und Janosch darf einziehen. Es dauert nicht lange, bis es zu viert rund geht.

Celine versucht, mit Tim zu flirten, doch er weist sie immer wieder auf verletzende Weise zurück, was sie umso mehr reizt. Schließlich bekommt sie ihn durch ihre Hartnäckigkeit ins Bett: „Spürst du meine Dominanz?“

Eine neunte Story, „Nimm sie richtig ran“, kann kostenlos über den beigefügten Code im Internet abgerufen werden.


Rebecca Perkins liefert schnellen Sex zu zweit, zu dritt, zu viert, zwischen jungen Leuten und mit gut erhaltenen Milfs. Nicht jeder Beteiligte sucht zwangsläufig ein Abenteuer, doch wenn sich die Gelegenheit bietet und die Erfüllung geheimer Träume offeriert wird, werden die Umworbenen trotz fester Partner schwach. Dabei spielen Gefühle eher eine untergeordnete Rolle; am wichtigsten ist der Spaß am tabulosen Sex mit jemandem, der dem Beuteschema entspricht. Auf dieser Basis kann sich eine feste Beziehung entwickeln, muss es aber nicht. Bleibt jemand verletzt zurück, kümmert das wenig.

Wirklich warm wird man mit den Protagonisten nicht, da man sie in den kurzen Storys, in denen es bloß um „das Eine“ geht, nicht näher kennenlernt, sie oberflächlich bleiben, egoistisch ihre eigenen Bedürfnisse befriedigen und nicht selten gewisse Grenzen überschreiten, wie zum Beispiel die Beziehung zu einem engen Familienmitglied (Stiefmutter, Cousine) oder zu einem Schutzbefohlenen (Chefin und Azubi).

Obschon es fiktive Geschichten sind, die teils mit fragwürdigen Phantasien spielen, sollte man im Hinterkopf behalten, dass das Meiste im wahren Leben nicht funktionieren wird und die Schilderungen, falls als Inspiration erachtet, bestenfalls Vorlagen für Rollenspiele bleiben sollten.

Neue Motive oder wenigstens ein mitreißender Erzählstil sind leider Fehlanzeige. Daher bietet der Titel in der Summe bloß gewohnte Kost ohne echte Highlights - alles hat man in ähnlicher Form bereits in vergleichbaren Büchern gelesen. Infolgedessen ist „Unstillbare Sexlust - Lust auf wilden Spaß“ eher an ein Publikum adressiert, das noch nicht allzu viele Erotika gelesen hat und dennoch weiß, dass zur Realität eine Linie zu ziehen ist.