Ogre - Der Fluch (BD)

Ogre - Der Fluch
B/F, 2021, Regie: Arnaud Malherbe, mit Ana Girardot, Giovanni Pucci, Samuel Jouy u.a.

Rezension von Elmar Huber

Nach einer gescheiterten Beziehung wagen Chloe (Ana Giradot) und ihr Sohn Jules (Giovanni Pucci) einen Neuanfang in dem kleinen Dorf St. Martin im ländlichen Frankreich. Kaum dort angekommen, werden die neuen Bewohner vor dem Wald gewarnt; ein wildes Tier geht derzeit dort um, das bereits einige Kälber gerissen hat.

Während sich Chloe mit dem attraktiven Dorfarzt Mathieu (Samuel Jouy) anfreundet, hat der introvertierte Jules Schwierigkeiten, sich in die Gemeinschaft seiner neuen Mitschüler einzufinden. Als er erfährt, dass ein Jahr zuvor ein Junge aus St. Martin verschwunden ist, ist er überzeugt, dass dies in Zusammenhang mit den getöteten Kälbern steht und dass Mathieu etwas damit zu tun hat.

 

Von Beginn an etabliert der Film eine angenehme, leicht unwirkliche Atmosphäre. Das abgelegene Dorf, in dem die Zeit stehengeblieben scheint, die sommerliche Trägheit und die märchenhaft inszenierte Umgebung ziehen den Zuschauer sanft in eine entrückte Welt, in der jedoch eine unsichtbare Gefahr lauert.

Leider wirkt die Inszenierung abseits der guten Bilder deutlich unentschlossen, sodass sich kein Spannungsbogen aufbauen will. Obwohl einige Gelegenheiten vorhanden sind, etwas mehr Zug in die Geschichte zu bringen, lässt man diese verstreichen beziehungsweise spielt sie zu spät aus. Themen werden aufgemacht, die ohne weiteren Kontext stehenbleiben und keine Erklärung erfahren. Zwar verstärkt dies den Charakter des Unberechenbaren, lässt den Film jedoch auch träge und zerfahren erscheinen.

Ähnlich gelagerte Streifen, wie jüngst „You Are Not My Mother“ oder gar Dario Argentos „Phenomena“ wirken darin wesentlich stringenter.

„Ogre - Der Fluch” punktet mit einer durchgehend märchenhaften Stimmung, bleibt aber erzählerisch unentschlossen.