Wonder Woman: Götter von Gotham (Comic)

Wonder Woman: Götter von Gotham
(Wonder Woman 164-167, 2001)
Text: J, M. DeMatteis
Titelbild: Adam Hughes
Zeichnungen: Phil Jimenez
Übersetzung: Ralph Kruhm
Panini, 2017, Paperback, 100 Seiten, 12,00 EUR

Rezension von Elmar Huber

Ares‘ Kinder Demios, Eris und Phobos, hatten einst geschworen, sich nicht mehr in die Angelegenheiten der Menschen einzumischen. So leihen sie sich die Körper von Batmans Feinden Joker, Poison Ivy und Scarecrow, um Gotham als Ares‘ Sitz, von dem aus er über die Erde herrschen soll, nach ihrer Vorstellung neu zu erschaffen. Um gegen die Götter zu bestehen, braucht der Dunkle Ritter selbst eine Göttin auf seiner Seite.

 

Als 2017 ein neuer Superhelden-Film, DCs „Wonder Woman“, kurz vor dem Kinostart stand, hatte Panini in der Mottenkiste gewühlt und einen Oldie mit der aparten Amazone wieder aufgelegt. Die Story erschien davor bereits als Band 1 und 2 der kurzlebigen „Wonder Woman“-Heftserie von 2001/2002, die es auf lediglich vier Ausgaben brachte.

Superhelden und Götter, eine Verbindung, die immer wieder auftaucht. Schon Grant Morrison „spiegelte“ in seiner „Justice League“ das Pantheon der griechischen Götter, so wie auch der Joker, Poison Ivy und Scarecrow Spiegelbilder von Demios, Eris und Phobos sind. Und sogar noch weiter lässt Autor J. M. DeMatteis („Justice League Dark“, „Phantom Stranger“) die Welten verschmelzen, denn es gibt im Batman-Kosmos ohnehin schon einige Parallelen zur griechischen Mythologie (siehe Barbara „Oracle“ Gordon), die hier genutzt werden.

DeMatteis hat also eine durchaus clevere und vielversprechende Idee am Start, die leider vom planlosen Aktionismus auf beiden Seiten ausgehebelt und unter endlosem pathetischem Geschwafel erstickt wird. Dazu wird das Ganze mit einer Ernsthaftigkeit serviert, die heute nur noch altbacken wirkt. Der Unterhaltungswert sinkt damit dramatisch schnell.

Zeichner Phil Jimenez mag ein guter Künstler sein, doch eifert er hier deutlich seinem Vorbild George Pérez („Crisis On Infinite Earths“) nach, dessen vollgepackten Zeichnungen nicht jeder etwas abgewinnen kann.

Ein tolles Schmankerl sind dagegen die großartigen Cover-Motive von Adam Hughes, der weibliche Charaktere immer phantastisch in Szene setzt.

Sowohl die Zeichnungen als auch die Dialoge sind alles andere als zeitgemäß. Da sollte man lieber zu anderen „Wonder Woman“-Comics greifen.