Die Flüsse von London 12: Katzenmusik (Buch)

Die Flüsse von London 12
Katzenmusik
Text: Ben Aaronovitch, Andrew Cartmel
Zeichnungen: José María Beroy
Übersetzung: Kerstin Fricke
Panini, 2024, Paperback, 112 Seiten, 17,00 EUR

Rezension von Carsten Kuhr

Mittlerweile sind die Comics zur so erfolgreichen Romanserie um Peter Grant und das Folly eine eigene Institution und werden von Comic-Liebhabern wie den Lesern der Romane ungeduldig erwartet. Sie bieten doch oftmals einen Einblick abseits der bekannten Figuren und Plots und ergänzen die Saga um ganz eigene Abenteuer.

Vorliegend erwartet uns eine geradlinig aufgezogene Handlung, in der unsere bekannten Füchse eine durchaus nicht zu unterschätzende Rolle spielen. Sie sind nämlich auf die Spur weiterer Opfer Martin Chorles, des gesichtslosen Magiers gestoßen. Er hatte mit magischen Hybriden in seinem Bordell Millionen gemacht, bevor das Folly auf ihn aufmerksam wurde.


Einer der Verbrecherbosse der Stadt hat sich einiger Katzenfrauen bemächtigt und zwingt sie, in seinem Freudenhaus den Freiern gefällig zu sein. Die Füchse schalten zunächst Kitty Burchart alias Hoodette ein, die auf Bewährung im Frauenhaus soziale Arbeit leistet. Als dann noch Abigail, die gerade im Folly ausgebildet wird, dazustößt, geht es den Bösen an den Kragen…


Der neue Comic rund um die Kultfigur Peter Grant erzählt eine durchaus kurzweilige, spannende Geschichte, die aber ein wenig das Besondere der Folly-Storys vermissen lässt.

Ja, es gibt die sprechenden Füchse, Figuren aus den Romanen geben ein Gastspiel, und jede Menge finstere Gestalten dürfen auch auftreten. Doch letztlich macht es sich Andrew Cartmel, der für die Ideen des Comics verantwortlich ist, zu einfach, taucht zu wenig in das Universum der Romane ein. Was er uns offeriert, ist ein interessant aufgezogenes Kommando-Unternehmen, in dem es eben auch gegen eine Praktizierende geht - das aber ebenso ohne Magie, Mischwesen oder sprechende Füchse funktioniert hätte.

Im Gegensatz zu den früheren Comics schwelgen die Bilder in bunten, teilweise grellen Farben. Hier wird viel der Action über entsprechende Farbgebung unterstrichen, dafür bleibt die Atmosphäre - farblich zumindest - ein wenig auf der Strecke.

Insgesamt also ein eher durchschnittlicher Comic, der in der Reihe nicht groß heraussticht, unterhält, aber kaum Folly-Flair aufweist.