Annalise Avery: Die Spiele der Unsterblichen (Buch)

Annalise Avery
Die Spiele der Unsterblichen
(The Immortal Games, 2023)
Übersetzung: Nadine Mannchen
Titelbild: Tom Roberts
Karte: Julia Bickham
Loewe, 2025, Paperback, 384 Seiten, 17,95 EUR

Rezension von Christel Scheja

Die griechischen Götter sind derzeit wieder hoch im Kurs, was daran liegen mag, dass man mit ihnen wunderbare romantische Fantasy-Geschichten erzählen kann, weil sie uns Menschen so ähnlich sind. Nun präsentiert Annaliese Avery „Die Spiele der Unsterblichen“, in der wieder einmal Jugendliche für die Unsterblichen kämpfen müssen.


Ara will Rache. Sie hat vor fünf Jahren ihre geliebte Schwester durch die Spiele verloren und wünscht sich jetzt nichts sehnlicher, als Zeus zu bestrafen und Estelle aus dem Totenreich zurückzuholen. Deshalb trainiert sie hart und entschlossen.

Tatsächlich wird sie ausgewählt, wenngleich sie auch ausgerechnet für Hades in den Ring steigen muss, den sie gar nicht auf dem Plan hatte. Aber als die Spiele starten, erkennt sie, dass alles seinen Sinn hatte.


Die britische Autorin verwendet ein ähnliches Motiv, wie es auch schon in Romanen wie „The Games Gods Play“ zu finden ist, allerdings richtet sie sich an viel jüngere Leser, die noch mehr das Abenteuer und die Freundschaft zwischen den Charakteren zu schätzen wissen als irgendwelches Liebesgeflüster.

Die Handlung selbst mag viel von dem bieten, was erfahrene Leser schon kennen, denn natürlich fordern die Spiele auch diesmal wieder einen hohen Blutzoll, auch wenn die Auserwählten durchaus miteinander zusammenarbeiten. Aber wie so oft ist das auch eine Prüfung des Charakters, so dass Verrat und Missgunst nicht fern sind.

Die Figuren sind nett ausgearbeitet, auch wenn sie keine Ecken und Kanten haben. Man erkennt die wichtigen Götter durchaus wieder, und der Wettstreit, den sie führen, hat auch noch eine weitere Dimension. Und nicht zuletzt machen einige Charaktere auch eine interessante Wandlung durch, so dass es spannend bleibt.

Es mag zwar zwischen den Hauptfiguren knistern, aber tatsächlich steht die Liebe nicht im Vordergrund. Es geht für die Heldin erst einmal darum, zu erkennen, was sie wirklich will und dem zu helfen, der es gut mit ihr meint. Im Prinzip hätte man die Romanze auch weglassen können. Das Abenteuer bietet jedenfalls flott geschriebene und leichte Unterhaltung für Zwischendurch.

Das Buch ist in sich geschlossen. Dazu kommt in der Erstauflage eine hübsche Aufmachung mit einem schönen Farbschnitt, die sich ebenfalls sehen lassen kann.

„Die Spiele der Unsterblichen“ richtet sich an junge Leserinnen ab zwölf Jahren, die abenteuerliche Geschichten mit einer selbstbewussten Heldin, Teamgeist, Intrigen und auch einem Schuss romantischer Gefühle zu schätzen wissen. Auch wer sonst leichte Lektüre für Zwischendurch mag, kann bei dem Einzelband getrost zugreifen.