Margie Fuston: Spiel auf Leben und Tod - Revenant Games 1 (Buch)

Margie Fuston
Spiel auf Leben und Tod
Revenant Games 1
(The Revenant Games, 2024)
Übersetzung: Verena Kilchling
Fischer Sauerländer, 2025, Paperback, 464 Seiten, 14,99 EUR

Rezension von Christel Scheja

Margie Furston lebt in den Wäldern Kaliforniens und hat einen Master im Kreativen Schreiben, weiß also sehr genau, wie sie eine unterhaltsame und kurzweilige Geschichte zu stricken hat, und wie sie nun in „Spiel auf Leben und Tod“ beweist, dem ersten Teil der „Revenant Games“.


Bly kennt nichts anderes als die kleine Welt ihres Dorfes, die von Hexen und Vampiren beherrscht wird. Aufgewachsen im Ödland kämpft sie mit ihrer Schwester um jedes bisschen Freude im Leben, doch damit ist es vorbei, als Elise stirbt und beider bester Freund ein Todesfluch ereilt.

Ein Jahr später entscheiden sich beide dazu, an den sogenannten Revenant Games teilzunehmen, um die Chance zu erlangen, entweder Elise lebendig zurückzubekommen oder zu überleben. Doch dann ist da der Vampir Kerrigan…


Der Weltenbau ist immer so eine Sache bei Geschichten, die in erster Linie darauf angelegt sind, sich auf die Beziehung der Ich-Erzählerin zu konzentrieren. Margie Fuston liefert immerhin einen groben Rahmen und sogar einen gewissen Hintergrund, der allerdings bei genauerem Hinsehen auch noch viele Fragen offen und deutlich an Atmosphäre vermissen lässt. Sie setzt geschickt bekannte Versatzstücke und Klischees ein, die derzeit sehr gut bei den jüngeren Leserinnen ankommen, und versucht diese mit ein paar eigenen Ideen bezüglich der Hexen und Vampire zu garnieren, aber auch das wird eher halbherzig ausgeführt.

Die Handlung selbst wird allerdings mehr von den Wünschen der Heldin und ihres Freundes Emerson getragen, erst ab dem zweiten Drittel kommt auch noch Kerrigan dazu, der natürlich anders ist als der Rest seiner dekadenten und blutgierigen Rasse-Genossen. Und natürlich sorgt das für inneren Zwiespalt, aber auch Konflikte. Allerdings zieht sich das Geplänkel zwischen den Figuren sehr lange durch das Buch. Die Autorin versucht das zwar durch den Wettkampf aufzulockern, aber das gelingt ihr auch nicht so wirklich. Zudem erhalten gerade einmal die wichtigsten Figuren genug Profil, um längerfristigen Eindruck zu hinterlassen, der aber leider auch zu schnell verfliegt.

Heraus kommt eine durchaus solide aufgebaute Handlung, die allerdings nicht viele neue Impulse bietet, sondern eher Versatzstücke dessen, was man schon sehr oft in der letzten Zeit gelesen hat, inklusive des dramatischen Cliffhangers.

„Spiel auf Leben und Tod“, der erste Band der „Revenant Games“-Dilogie, ist damit ein eher durchschnittlicher Romantasy-Band, den man zwar lesen kann, der aber nicht wirklich Eindruck hinterlässt, da zu viel vorhersehbar ist und er zudem auch noch durchweg oberflächlich bleibt, selbst die Figuren und ihre Motivation.