Hafzah Faizal: We Hunt the Flame - Die Reiche von Arawiya 1 (Buch)

Hafzah Faizal
We Hunt the Flame
Die Reiche von Arawiya 1
(We Hunt the Flame, 2019)

Übersetzung: Bastian Ludwig
Titelbild: Simōn Prades

Illustrationen: Elizabeth H. Clark

Karte: Virginia Allyn
Knaur, 2024, Hardcover, 544 Seiten, 25,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Hafzah Faizal ist Bestseller-Autorin, die Gründerin von Icey-Designs und spielt leidenschaftlich gerne „Assassin‘s Creed“ und „The Elder Scrolls V: Skyrim“. Geboren wurde sie in Florida, lebt aber jetzt in North Carolina. Deutschen Lesern ist sie durch „A Tempest of Tea“ bekannt, nun erscheint auch ihre „Die Reiche von Arawiya“-Diologie. „We Hunt the Flame“ ist der erste Band.

 

Arawiya ist ein zerrissenes Land, aufgeteilt in durch natürliche Barrikaden und politische geprägte Kalifate und Sultanate. Die Jägerin Zafira wird eines Tages durch eine geheimnisvolle Frau dazu gebracht, zur Insel Sharr zu segeln, die genauso gefährlich ist wie der Wald Arz.

Sie hofft, dadurch die Magie zurückzubringen, die ihre Welt verloren hat. Allerdings ist sie nicht damit allein, denn Nasir, der sogenannte „Prinz des Todes“, schließt sich ihr im Auftrag seines Vaters bald an. Und gemeinsam finden sie schon bald heraus, dass sie zum Spielball größerer Mächte geworden zu sein scheinen, als sich ihr wahrer Gegner zeigt.


Eines muss man Hafzah Faizal zugestehen: Sie schafft es so wortreich wie ein orientalischer Geschichten-Erzähler, die arabisch angehauchten Schauplätze zum Leben zu erwecken und nimmt sich mit alltäglichen Momenten genau die Zeit, die sie braucht, um Charaktere und Kultur einzuführen. Dabei verwendet sie konsequent die passenden Begriffe, die man aber ebenso wie Personen und Orte in einem Glossar nachschlagen kann.

Das führt allerdings auch dazu, dass die Handlung eher langsam in Gang kommt und die Aufmerksamkeit des Lesers fordert, um auch alles mitzubekommen. Denn natürlich bleibt es nicht zur bei Zafira und Nasir, auch noch einige andere Charaktere werden zu wichtigen Mitstreitern auf der magischen Quest durch ein Land, das nicht nur mit natürlichen Gefahren aufwartet.

Wer einen lebendigen, einen interessanten magischen und mythischen Weltenbau und eine stimmige Atmosphäre zu schätzen weiß, der wird auf jeden Fall seinen Spaß haben, denn es passt tatsächlich alles zusammen und wirkt sich auch auf die Figuren aus, die sich nach und nach weiterentwickeln.

Ob man jetzt schon von einer Romanze sprechen kann, sei dahingestellt, denn die Charaktere sind erst einmal ein wenig mehr mit sich selbst beschäftigt. Aber immerhin verbindet sie schon bald ein gemeinsames Ziel und die Möglichkeit, sich von den Fesseln frei zu strampeln, die sie bisher halten.

Die Geschichte wird zum Ende hin immerhin etwas rasanter und endet natürlich mit einem Cliffhanger, aber alles in allem muss man doch einiges an Geduld mitbringen, um sie wirklich genießen zu können.

„We Hunt the Flame“ ist der Auftakt des Zweiteilers „Die Reiche von Arawiya“ und bietet eine in sich stimmige und lebendige exotische Fantasywelt mit arabischem Flair, interessante Charaktere und Magie; allerdings hat das Buch auch seine unübersehbaren Längen, die Action bevorzugende Leser sicherlich abstoßen könnte.