Star Trek New Frontier 3: Märtyrer, Peter David (Buch)

Star Trek New Frontier 3
Märtyrer
Peter David
(Star Trek – New Frontier: Martyr, 1997)
Übersetzung aus dem Amerikanischen von Bernhard Kempen
Cross Cult, 2011, Taschenbuch, 302 Seiten, 12,80 EUR, ISBN 978-3-942649-02-2

Von Christel Scheja

„Star Trek New Frontier“ begründete die neue Art von „Star Trek“-Romanen. Denn anstatt neue Abenteuer der altbekannten Figuren zu schreiben, schilderte die Saga die Abenteuer einer ganz neuen Crew, auch wenn es natürlich Gastauftritte aus „Star Trek The Next Generation“ gab. Man widmete sich einem Raumsektor, der aus der klassischen Saga bekannt war, aber später keine Rolle mehr gespielt hat.

Bereits zwei Abenteuer hat die „U.S.S. Excalibur“ unter dem Kommando von Mackenzie Calhoun hinter sich gebracht hat. Das Schiff der Sternenflotte befindet sich im tholianischen Sektor. Nachdem dort das Imperium zusammengebrochen ist, tobt allerorten Krieg und riesige Flüchtlingsströme versuchen einen sicheren Hafen zu finden, wo sie nicht um ihre Existenz fürchten müssen. Die „Excalibur“ hat die Aufgabe, die Zivilisten zu unterstützen und ihnen zu helfen, es geht aber auch darum, Informationen über die Völker des Sektors zu sammeln. Denn einige von ihnen, wie die durchtriebenen Danteri, könnten auch für die Förderation gefährlich werden.

Inzwischen hat man sich schon mit den Zuständen auf der tholianischen Zentralwelt auseinandergesetzt und einen Prinzen unterstützt. Calhoun hat dabei mehr als einmal sein Leben riskiert. Dann geht das Schiff der Frage nach, was mehrere Welten und ihre Bewohner zu Asche verbrannt hat, doch sind sie wirklich bereit, sich einem der mythischen „Großen Vögel der Sterne“ zu stellen? Nun wartet die Welt Zondar auf Hilfe. Die Bewohner sind ebenfalls in einen Bürgerkrieg verstrickt und viele Zivilisten müssen um ihr Leben bangen. Gerade deshalb empfinden nicht wenige Hoffnung und Dankbarkeit für die Unterstützung durch die „Excalibur“. Allerdings stellt sich schon bald für einige Crewmitglieder heraus, dass nicht alle so denken und schon bald müssen sie um ihr Leben fürchten. Und das ist eine weitere Probe für Calhoun, der durch seine im Pon-Farr befindliche vulkanische Wissenschaftsoffizierin schmerzhaft an eigene Erfahrungen mit Leidenschaft und körperlicher Intimität erinnert wird.

Auch wenn „Märtyrer“ in einigen Punkten auf die vorhergehenden Romanen aufbaut, so ist das Buch doch schon unabhängiger von ihnen als der direkte Vorgänger, da ein neuer Handlungsbogen begonnen wird. Zunächst aber darf die Crew sich mit den bisherigen Erkenntnissen beschäftigen und interne Probleme klären, die vor allem den Captain unruhig machen. Dann aber werden sie auf Zondar wieder von der Wirklichkeit eingeholt.

Inwieweit die Ereignisse auf dem Planeten sich in das Gesamtbild fügen werden, ist allerdings noch nicht klar, da die Geschichte sehr offen endet. Bis zu dem Punkt baut sich die Spannung stetig auf, auch wenn sie nicht ganz so groß ist wie im Vorgängerband, da der Roman im Allgemeinen ruhiger ist. Diesmal werden eben nicht die großen kosmischen Geheimnisse gelöst, der Autor kümmert sich eher darum, dass einige zwischenmenschliche Punkte in der Crew geklärt werden und man mehr über einige Crewmitglieder erfährt. Auf die Beantwortung anderer Fragen muss man auf den vierten Band vertrauen.

„Märtyrer“ benutzt zwar den gleichen Hintergrund wie die beiden ersten Romane des Zyklus, beginnt aber auch einen neuen Handlungsbogen, der leider noch nicht abgeschlossen ist. So müssen Leser sich auf jeden Fall auch den vierten Band, „Die Waffe“, zulegen, denn vermutlich ist das Vergnügen bei der Lektüre sonst nur halb so groß wie üblich.