Blood on the Tracks 14 (Comic)

Shuzo Oshimi
Blood on the Tracks 14
Übersetzung: Jan-Christoph Müller
Cross Cult, 2024, Paperback, 256 Seiten, 12,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Zwanzig Jahre sind vergangen, seit Seiichi seinen Cousin umbrachte. Der junge Mann lebt inzwischen allein und schlägt sich mehr schlecht als recht durchs Leben. Und doch holt ihn nun die Vergangenheit böse wieder ein, wie der neueste Band von „Blood on the Tracks“ zeigt.


Seiichi hat seinen Vater zu Grabe getragen und seine letzte Bitte erfüllt, was bedeutete, dass er sich in seinen Heimatort begeben musste. Dort lief er ausgerechnet seiner alten Freundin über den Weg und stellte fest, dass es keine Hoffnung für ihn gibt.

Ernüchtert ist er nun nach Hause zurückgekehrt und versucht, weil er innerlich gestorben scheint, auch seinem körperlichen Leben ein Ende zu bereiten. Doch dann geschieht noch etwas anderes, mit dem er gar nicht mehr gerechnet hat.


Die Geschichte setzt genau an dem Punkt ein, an dem sie letztes Mal aufhörte und Seiichi kommt nun mit seiner ehemaligen Freundin ins Gespräch, die ihn allerdings nicht wirklich wiedererkennt, was ihn innerlich sterben lässt. Wieder einmal werden das Leiden und die Verwirrung des jungen Mannes sehr eindringlich, aber dennoch still in Szene gesetzt, die Beklemmung wächst mit jeder Seite, wenn man miterleben darf, wie er einem Suizid nahe ist.

Und dann werden auch noch seine alten Wunden wieder aufgerissen, denn eine andere Person tritt ungefragt in sein Leben, der er eigentlich niemals wieder begegnen wollte -und das löst Einiges in ihm aus,

Der Psycho-Thriller nimmt also wieder ordentlich Fahrt auf und es wird deutlich, dass eine Heilung oder ein glückliches Leben für Seiichi unmöglich zu sein scheinen, sondern das alles noch viel schlimmer kommt, was die Spannung deutlich aufrechterhält.

„Blood on the Tracks“ nimmt nach dem Zeitsprung wieder ordentlich Fahrt auf. Still und eindringlich erzählt die Serie nun, wie der erwachsene Seiichi damit umgeht, dass die Vergangenheit ihn nun erneut einholt und all das wieder an die Oberfläche holt, was er zu verdrängen suchte.