Die Kriegerinnen von Troy 1: Yquem der Großzügige (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Donnerstag, 24. März 2011 21:54
Die Kriegerinnen von Troy 1
Yquem der Großzügige
(Les Guerrières de Troy: Yquen le Généreux)
Text: Christophe Arleston & Melanÿn
Zeichnungen: Dany
Special Effects: Mourier
Übersetzung: Tanja Krämling
Lettering: Delia Wüllner-Schulz
Splitter, 2011, Hardcover, 56 Seiten, 13,80 EUR, ISBN 978-3-86869-255-6
Von Irene Salzmann
Mit „Lanfeust von Troy“ fing alles an. Die Serie von Scotch Arleston („Die Schiffbrüchigen von Ythaq“, „Moréa“ etc.) erfreute sich schon bald so großer Beliebtheit, dass er zusammen mit verschiedenen Zeichnern einen Spin Off nach dem anderen folgen ließ.
Schlägt man das Hardcover-Album „Yquem der Großzügige“, den ersten Band der neuen Reihe „Die Kriegerinnen von Troy“, die diesmal nicht bei Carlsen sondern bei Splitter erscheint (so wie einst „Lanfeust“, der im ‚alten‘ Splitter startete), auf, findet man als erstes eine chronologische Übersicht über alle Serien, was sich gewiss schon viele Fans wünschten. Am Ende erfreuen drei textfreie Cover- und Sonderillustrationen. Zwei davon ergeben zusammengesetzt ein zweiseitiges Bild.
Nachdem die Söldnerinnen Lynche und Raya ihre jüngsten Aufträge erledigten, die eine erfolgreich, die andere nicht, begegnen sie sich in einer Kneipe des Purpurhafens erneut. Auch wenn sie hin und wieder auf verschiedenen Seiten kämpfen, sind sie doch Freundinnen. Unverhofft zieht eine Karawane durch die Ortschaft, um Spenden für die hungernden Kinder von Delpont zu sammeln. Ihr Anführer, der charismatische Yquem, erreicht dank seiner magischen Stimme die Zuhörer, die sich der Aufforderung nicht entziehen können. Auch Raya ist fasziniert, zumal sie ihr unstetes, gefährliches Leben satt hat und etwas Sinnvolles tun möchte. Sie schließt sich dem Zug als Wächterin an.
Auch Lynches Interesse ist geweckt, denn Yquem und sein Gefolge reisen im Zeichen ihres Herrn, einem Schildkröten-Symbol, das sie als Tattoo am Körper trägt. Yquem antwortet jedoch nur ausweichend auf ihre drängenden Fragen, so dass Lynche beschließt, mit Mürgl zu reden. Vielleicht kann Yquems Herr das Rätsel um Lynches Herkunft lüften. Sie ahnt nicht, dass eine raffinierte Falle auf sie wartet...
Mit hohen Erwartungen tritt man an jede „Troy“-Serie heran – und „Die Kriegerinnen von Troy“ erfüllen mühelos alle Wünsche, die man an den Fantasy-Comic richtet. Die Handlung ist spannend, voller unerwarteter Wendungen und wartet mit einem Geheimnis auf, dessen Wurzeln in die Vergangenheit reichen. Bei den Hauptfiguren handelt es sich um drei schöne, leicht bekleidete Söldnerinnen – zu Lynche und Raya stößt später Issan –, die nicht nur wissen, wie man mit Waffen umgeht, sondern auch magische Fähigkeiten besitzen. Ihre Widersacher verfügen ebenfalls über besondere Gaben und sind äußerst skrupellos, wie Lynche und Raya schon bald feststellen müssen. Sie geraten in eine prekäre Lage, und Issan könnte zum Zünglein an der Waage werden, je nachdem, wie sie sich entscheidet.
So endet der erste Band, der das Setting, die wichtigsten Akteure und den Konflikt vorstellt, mit einem Cliffhanger, der neugierig auf die Fortsetzung macht. Die Story ist packend, spritzig, witzig und entbehrt auch nicht einer Portion softer Erotik. Sie ist flüssig erzählt und zieht den Leser schnell in den Bann. Dafür sorgen auch die stimmungsvoll kolorierten, schönen Illustrationen von Dany („Andy Morgan“, „Oliver und Calumbine“ etc.).
„Yquem der Großzügige“ ist ein gelungener Auftakt-Band, der Lust auf Mehr macht. Die Fantasy-Freunde und insbesondere die „Troy“-Fans unter den Comic-Sammlern kommen an den „Kriegerinnen von Troy“ nicht vorbei. Eine tolle neue Serie, die hält, was der Name Arleston verspricht!