Alexandra Flint: Silent Secrets (Buch)

Alexandra Flint
Silent Secrets
Mondia 1
Planet!, 2024, Hardcover, 478 Seiten, 20,00 EUR

Rezension von Carsten Kuhr

Paris. Stadt an der Seine, Stadt der Liebe und des Savoir-vivre. Doch was niemand ahnt, niemand wissen darf ist, dass tief unter Paris etwas die Welt im Gleichgewicht hält. Mondia, die Weltenbibliothek, sorgt mit den dort aufbewahrten Erstausgaben dafür, dass die Menschheit nicht in Chaos, Krieg und Leid aufgeht, dass es nach wie vor Hoffnung gibt.

Als Cassandra Hype, die letzte der Ripari, überraschend - wenn auch schon lange furchtsam erwartet - stirbt, schließt sich die Mondia und kann nicht länger betreten werden. Der Zusammenbruch der Welt droht - in den nächsten Wochen. Eine Lösung - mangels Erbin – ist nicht denkbar, der Clan der Weltenschreiber, der über die Bibliothek wacht, ist gescheitert.

Kasimir, der den Weltenschreibern angehört, hat seinem Vater in den letzten Jahren wahrlich keine Freude gemacht. Immer wieder hat er gegen seines Erachtens überkommene Vorschriften und Verhaltensweisen aufbegehrt, ja lebte in der Stadt, in der ihre Gegner ihr Hauptquartier aufgeschlagen haben: in London.

Natürlich eilt er, als die Nachricht ihn erreicht, sofort in den Untergrund, wie die Heimat der Weltenschöpfer in Paris passend genannt wird, allein viel helfen oder ändern kann er an dem bevorstehenden Untergang auch nicht.

Ein Silbenspringer, der die Form eines schneeweißen Polarfuchses angenommen hat, führt ihn in einen Blumenladen. Ausgerechnet hier soll eines der geheimen, verlorengegangenen Relikte zu finden sein - das kann unser ungestüme Sim kaum glauben.

Ale er aber den Laden betritt und die Verkäuferin versehentlich berührt, glaubt er seinen Sinnen nicht zu trauen: Die Unbekannte fühlt sich genauso an, wie die verstorbene Cassandra. Dabei sagt der Stammbaum, der gerade wirklich eindringlich studiert wird, eindeutig, dass von der Sippe der Ripari niemand mehr übrig ist. Was aber wäre, wenn doch?

Und selbst dann, müsste erst noch der Schlüssel zur Weltenbibliothek gesucht und gefunden werden - natürlich immer verfolgt und bedroht von den Feinden der Weltenschreiber…


Vorhang auf zu einer neuen Dilogie aus deutschen Landen. Alexandra Flint ist uns durch ihre Romanen aus dem Bereich New Adult / Romantik ein Begriff. Mit ihren Werken hat sie auf sich aufmerksam gemacht, treue Fans gefunden und die Bestsellerlisten ins Visier genommen.

Nun also ein Ausflug ins phantastische Genre. Urban Fantasy steht an, allerdings ohne die üblichen Verdächtigen - Vampire, Werwölfe etc. sucht man zum Glück vergebens. Flint wandert lieber auf den Spuren eines Akram El-Bahay oder Kai Meyer, wenn sie uns von geheimen phantastischen Bibliotheken vorschwärmt.

Vorerst aber bleibt sie vornehmlich im Hier und Jetzt. Soll heißen, die Suche führt die Protagonisten durch halb Europa: Paris, London, Mainz, Wien. Da gibt es dann viele actionreiche Jagden, es werden jede Menge Fragen gestellt und Geheimnisse aufgebaut, wobei wir uns mit den Antworten oftmals bis zum zweiten Band gedulden müssen.

Wie dies so üblich ist, wartet am Ende des vorliegenden Bandes ein veritabler Cliffhanger auf uns - und ein klein wenig Romantik darf auch nicht fehlen, wobei der Schwerpunkt aber klar auf der Bibliothek und den Rätseln liegt.

Sprachlich der Zielgruppe der jungen Leserinnen und Lesern angepasst, wartet so ein durchaus flott zu lesender Plot auf uns, der mit jeder Menge Rätsel, Verwicklungen und einer phantastischen Bibliothek aufwartet.