Assassin‘s Creed: Das Eden-Komplott, Kate Heartfield (Buch)

Assassin‘s Creed: Das Eden-Komplott
Kate Heartfield
(Assasin‘s Creed: The Ressurrection Plot, 2023)
Übersetzung: Helga Parmiter
Titelbild: Bastien Jez
Cross Cult, 2024, Taschenbuch, 384 Seiten, 16,00 EUR

Rezension von Carsten Kuhr

Wir schreiben das Jahr 1869, Ort des Geschehens: Kairo, genauer gesagt das Opernhaus. Im selbigen soll die Eröffnung des Großbauwerks des Suez-Kanals würdig gefeiert werden. Der Khedival hat hierzu die französische Monarchin geladen, auch wenn die extra für diesen Anlass in Auftrag gegebene Oper noch nicht fertig ist und auf eine andere Oper ausgewichen werden muss.

Mit im Publikum: ein Agent des Templerordens und Pierette, ehemalige Artistin und seit einigen Jahren Agentin der Assassinen. Unserer Erzählerin gelingt es durch Glück und Mut, den Anschlag mittels einer heimtückischen Bombe zu verhindern. Dass die Templer sich des neuen Sprengstoffs Dynamit bedienen zeigt, wie gut vernetzt diese sind. Der Anschlag wird verhindert, der Attentäter bekommt ein Messer zwischen seine Halswirbel, Monarchin und Khedival sind gerettet. Doch dies ist erst der Beginn der Abenteuer.

Am nächsten Tag brechen Pierette und zwei ortsansässige erfahrene Agenten auf, herauszufinden, warum der Attentäter eine Eisenbahnlinie in die Wüste hat errichten lassen. Mitten im Sandmeer der ewigen Dünen stoßen sie auf Pierettes alten Mentor Simeon, der Licht ins Dunkel bringt.

Der Ankh soll gesichtet worden sein; Armen Kazan, einer der berüchtigtsten Agenten der Templer, soll das uralte Artefakt, das gerüchteweise Tote wieder zum Leben erwecken kann, begleiten. Was aber wollen die Templer mit dem mystischen Artefakt, welche Pläne verfolgen sie? Die Spur führt nach Frankreich…


Kate Heartfield legt eine Reihe lose miteinander verbundene Romane aus der Welt von „Assassin‘s Creed“ vor. Nach „Die Magnus-Verschwörung“ erblickt so der zweite Roman um Pierette und Simon das Licht der Buchhandlungen.

Was als orientalisch angehauchtes Abenteuer beginnt, das wird dann schon relativ früh nach Paris verlegt - wobei die Autorin die damalige Reisedauer durchaus berücksichtigt und wir immer wieder Monate überspringen.

Peu à peu entfaltet sich, immer wieder durch rasante Auseinandersetzungen gestützt, das Bild einer größeren Bedrohung durch die Pläne der Templer. Das hat durchaus Tempo und inkludiert geschichtliche Ereignisse, wirkte auf mich aber nicht ganz so faszinierend, wie der Beginn des Romans. Das mag daran liegen, dass ich das Ägypten als Setting schlicht mag, könnte aber auch damit zu tun haben, dass Heartfield letztlich doch recht oberflächlich in ihren Beschreibungen bleibt. Sie lässt hier Potential ungenutzt, bietet lediglich solide Unterhaltung in der bekannten Welt der Schöpfung, nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Insoweit also ein Roman, der sorgfältig in das Universum von „Assassin‘s Creed“ eingefügt ist und gut, aber nicht unbedingt mitreißend unterhält.