Tom Fletcher: Die Danger Gang: Es ist Gefahrenzeit (Buch)

Tom Fletcher
Die Danger Gang: Es ist Gefahrenzeit
(The Danger Gang, 2020)
Übersetzung: Denys Martinov
Illustrationen: Shane Devries
Crocu, 2024, Hardcover, 444 Seiten, 16,00 EUR

Rezension von Christel Scheja


Wenn Tom Fletcher eines kann: seine jungen Leser mit frechen und abgedrehten Geschichten zu unterhalten, die alles auf den Kopf stellen. Das hat er schon in „Die Knarzer: Nicht alle Monster bleiben unter dem Bett“ unter Beweis gestellt, nun setzt er dieses mit „Die Danger Gang: Es ist Gefahrenzeit“ fort.


Franky ist hin und her gerissen. Auf der einen Seite freut er sich, in eine andere Stadt zu ziehen und dort neue Leute kennenzulernen, auf der anderen möchte er seine beste Freundin Dani nicht wirklich alleinlassen. Deshalb schreibt er ihr auch weiterhin lange Briefe.

Und in diesen berichtet er von den Schwierigkeiten am Anfang, in der Schule, aber auch der Kette von seltsamen Ereignissen, die bald schon nicht mehr nur ihn, sondern auch Klassenkameraden betreffen, denn sie alle erlangen besondere Fähigkeiten und werden zur Danger-Gang.


Man merkt, dass Tom Fletcher zusammen mit seinem Illustrator Shane Devries sehr viel Spaß hat, einfach drauflos zu fabulieren und damit die Phantasie ihrer jungen Leser zu befeuern. Dabei erlauben sie sich alle möglichen Verrücktheiten, die Erwachsenen vielleicht unmöglich erscheinen, aber auch die Erinnerungen an die Kindheit wecken, in der noch alles möglich war.

Das Buch erzählt in überschaubaren Episoden zunächst vom Alltag des jungen Helden, der vor allem für Jungs zu einer wichtigen Identifikationsfigur werden kann, und bringt die anderen Figuren - seine späteren Freunde - in der neuen Stadt in Stellung. Auf humorvolle Weise werden Geschlechterrollen umgedreht, aber auch zum Ende hin zur großen Überraschung wieder auf den Kopf gestellt.

Die Handlung bietet eine bunte Mischung aus Science Fiction und Grusel-Elementen, natürlich kindgerecht aufbereitet. Und auch Fans von Superhelden werden ihren Spaß haben. Gleichzeitig tauchten sie tief in die vertraute Lebenswelt von acht- bis zehnjährigen Kindern ein. Die Sprache ist dementsprechend einfach und auch immer wieder durch Zeichnungen aufgelockert. Aber auch erfahrene Leser werden ihren Spaß haben können, wenn sie bereit sind, sich auf den schrägen Humor und die unmöglichen Ideen einzulassen, denn Logik zählt in diesem Buch nicht - eher der Spaß… und der wird mehr als gelungen vermittelt.

„Die Danger Gang: Es ist Gefahrenzeit“ ist wie auch schon „Die Knarzer: Nicht alle Monster bleiben unter dem Bett“ ein fröhliches und freches Buch mit einer abenteuerlich-abgedrehten Handlung, die vor allem phantasievollen Jungs unter den Grundschulkindern gefallen dürfte, aber letztendlich beide Geschlechter anspricht.