Redwall 5: Die Jagd nach dem Schatz, Brian Jacques (Buch)

Redwall 5
Die Jagd nach dem Schatz
Brian Jacques
(Slamandrastron, 1992)
Übersetzung: Claudia Kern & Katharina Altreuther
Crocu, 2024, Hardcover, 522 Seiten, 20,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

In den späten 80er Jahren schuf der Brite Brian Jaques die „Redwall“-Saga, die zu einem Klassiker der britischen Kinderliteratur avancierte. Zentraler Schauplatz ist immer die gleichnamige Abtei, die einzelnen Romane aber sind unabhängig voneinander und spielen zu unterschiedlichen Zeiten. Das trifft auch auf den fünften Band zu, „Die Jagd nach dem Schatz“.


Schon seit Langem ist die Gemeinschaft von Redwall nicht mehr bedroht worden, die Tiere leben in friedlicher Koexistenz zusammen und die Abtei selbst ist ein Hort der Gelehrsamkeit und des Heilens. Doch als das Trockengrabenfieber ausbricht, müssen zwei unerschrockene Helden losziehen und wichtige Heilkräuter zu beschaffen.

Gleichzeitig belagert die Wiesel-Armee von Ferago die Festung Salamandastron, in der ein legendärer Schatz der Dachse liegen soll. Eine mutige Tochter der Berge ist daher fest entschlossen, den Feind aufzuhalten.


Wie auch schon in den anderen Romanen nimmt sich der Autor Zeit, um das Abenteuer in Gang zu bringen. Erst einmal stellt er das Setting und die Figuren in dieser Zeit vor, ehe die Lage dann wieder ernst wird und mutige Helden ausziehen müssen, um sich dunklen Gefahren und grausamen Feinden zu stellen.

Die Charakter-Zeichnung gleicht der aus den anderen Geschichten, sind die Bösen doch besonders fies, gemein und grausam, so dass es nicht viel ausmacht, wenn sie am Ende sterben - die Helden aber wachsen an ihrer großen Ausgabe. Dabei geht es beschaulich und harmlos zu, denn auch Kinder sollen ihren Spaß an dem liebevoll märchenhaft-mittelalterlich gestalteten Setting und den Figuren haben und sich nicht allzu sehr gruseln.

Alles in allem wird die Handlung wieder einmal sehr liebevoll und unterhaltsam in Szene gesetzt, beginnt sich allerdings auch in gewissen Abläufen zu wiederholen, gerade die Fans der Saga werden die Parallelen erkennen. Der Vorteil der Geschichte bleibt aber auch weiterhin, dass Neuleser keine Vorkenntnisse mitbringen müssen, um alles zu verstehen.

„Die Jagd nach dem Schatz“ setzt die „Redwall“-Reihe mit einem weiteren in sich geschlossenen Abenteuer fort. Die tierischen Helden werden bis zu einem gewissen Maß vermenschlicht, behalten aber ihre Instinkte. Wie immer wendet sich der Autor durch die kindgerechte Gestaltung auch und vor allem an sehr junge Leser ab acht oder neun Jahren.