Freya Marske: A Restless Truth - Das silberne Medaillon - The Last Binding 2 (Buch)

Freya Marske
A Restless Truth - Das silberne Medaillon
The Last Binding 2
(A Restless Truth - The Last Binding Vol. 2, 2022)
Übersetzung: Hannah Brosch und Julia Becker
Piper, 2024, Paperback, 528 Seiten, 18,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Im ersten Band der „The Last Binding“-Trilogie stand Baronet Robin Blyth im Mittelpunkt des Geschehens. Zusammen mit seinem Partner Edwin wurde er in eine gefährliche Verschwörung verwickelt. Und nun tritt in „A Restless Truth - Das silberne Medaillon“ seine jüngere Schwester Maud in seine Fußstapfen.


Maud ist als Gesellschafterin einer älteren Dame auf einem Ozeandampfer unterwegs zurück nach England. Dann wird diese ermordet und das junge Mädchen weiß sofort, dass dies mit Magie geschehen ist. Entschlossen macht sie sich mitten auf dem Atlantik daran, das Verbrechen aufzuklären, muss sich aber leider auch mit einem nervigen Papagei und der selbstbewussten Schauspielerin Violet herumschlagen. Letztere scheint nicht nur in alles verwickelt zu sein, sondern wirkt auch noch sehr anziehend auf Maud.

 

Nachdem die romantische Geschichte um Robin und Edwin ihr Happy End gefunden hat, geht es jetzt natürlich mit Maud weiter, die an der Seite ihres älteren Bruders auch schon eine kleine Rolle im letzten Band gespielt hat. Mehr noch als ihr Bruder ist sie streng im Sinne der prüden Edwardianischen Zeit erzogen worden, weshalb sie nun durch eine ganz besondere Lehrerin eine ganz neue Welt der Sinnlichkeit für sich entdeckt.

Neben dem ganzen gesellschaftlichen Geplänkel, das ein wenig von „Titanic“ inspiriert zu sein scheint, gibt es natürlich auch wieder ein Verbrechen aufzuklären, das diesmal nicht im Raum steht, sondern einen klaren Grund hat. Denn anders als ihr Bruder weiß Maud schon ein wenig mehr und, dass sie aufpassen muss. Zudem kommen auch schillernde Persönlichkeiten ins Spiel, die sie ein wenig vom Wesentlichen ablenken, aber gleichzeitig auch dafür sorgen, dass sie eine besondere Gabe in sich entdeckt.

Man hat schon das Gefühl, die Geschichte würde sich in einigen Punkten wiederholen, auch wenn die Figuren andere sind, aber immerhin variiert die Autorin diese Elemente genug, um Abwechslung zu bieten. Allerdings stellt sie auch hier das gesellschaftliche Geplänkel und die Beziehung zwischen der Heldin und ihrer Geliebten in den Vordergrund, garniert das Ganze mit entsprechend heißen Szenen.

Der magische Hintergrund bleibt jedoch meistens Nebensache, was schade ist, denn immerhin gibt es einige wichtige Infos, die den roten Faden fortspinnen und so neugierig auf Mehr machen, da die vordergründige Handlung sauber abgeschlossen wird, vor allem auf der persönlichen Ebene.

Auch „A Restless Truth - Das silberne Medaillon“ ist in erster Linie queere Romantasy, die diesmal mit einer Detektivgeschichte auf hoher See aufwartet. Aber wenigstens wird der magische rote Faden der „The Last Binding“-Trilogie weitergesponnen.