Dhonielle Clayton: Das gefährliche erste Jahr - Die Marveller - Magie aus Licht und Dunkelheit 1 (Buch)

Dhonielle Clayton
Das gefährliche erste Jahr
Die Marveller - Magie aus Licht und Dunkelheit 1
(The Marvellers, 2022)
Übersetzung: Doris Attwood
cbt, 2024, Taschenbuch, 472 Seiten, 11,00 EUR

Rezension von Petra Weddehage

Ella Durand wird offiziell als erste Fabuliererin im Arkanum, dem magischen Marveller-Internat, aufgenommen. Schnell lässt man sie merken dass nicht alle Marveller glücklich darüber sind. Es gibt Marveller die das Mädchen deutlich spüren lassen, wie falsch diese Entscheidung in ihren Augen ist. Doch glücklicherweise gibt es Jason und Brigid, die ihr helfen und Ella als treue Freunde zur Seite stehen.

Zwischen all den aufregenden neuen Eindrücken und verschiedenen Lernthemen ist es vor allem ihr Master Thakur, der Ella ohne Vorbehalte unterrichtet und leitet.

Zwischen kleinen Machtkämpfen, bei denen Elfen eingesetzt werden, und manipulierten Automaten, fällt es Ella nicht immer leicht, mutig ihren Weg zu gehen.

Dann passiert etwas Schreckliches in der Welt der Marveller und Fabulierer. Vor langer Zeit gab es die Asse, die mit ihren Methoden die magische Welt in Angst und Schrecken versetzten. Selbst die Welt der Simplen, normale Menschen ohne Begabung, waren davon betroffen. Die Anführerin der Asse, Gia Trivelino, wurde gefangengenommen und in ein Kartenspiel gesperrt. Ihrer Anführerin beraubt, zerstreuten sich die Asse und lebten unerkannt weiter unter den Marvellern. llerdings gelingt der furchterregenden Gia die Flucht. Als auch noch Master Thakur unter merkwürdigen Umständen verschwindet, machen sich Ella, Brigid und Jason auf, herauszufinden was ihm wirklich zugestoßen ist. Dabei stoßen die drei Freunde in ein Wespennest von Verrat, düsteren Geheimnissen und fieser Intrigen.


Die Autorin ist ein großer Fan von Internaten, die in der Welt der Fantasy spielen. Dies merkt man sehr schnell an ihren Beschreibungen der verschiedenen Klassen der Paragone. Simple sind Menschen ohne magische Begabung; eine klare Hommage an das Harry-Potter-Universum. Aber dies sind schon alle Ähnlichkeiten.

Die Übersetzerin Doris Attwood ist ihrer Verantwortung gerecht geworden, um die phantasievolle Story den Lesern nahe zu bringen.

Dhonielle Clayton lässt sich Zeit, die Welt der Marveller und Fabulierer vor den Augen der geneigten Leserschaft zum Leben zu erwecken. Das gelingt ihr fabulös. Man bekommt das Gefühl, selbst durch die helle, glitzernde Welt des Arkanums zu schreiten. Ihre Beschreibungen werden dabei nie langweilig. Die Protagonisten wachsen einem schnell ans Herz und bekommen Substanz genug, um klare Favoriten abzugrenzen. Selbst die kleinsten Neben- beziehungsweise Randfiguren wirken plastisch und sehr real. Eine Meisterleistung ist die Gegenspielerin Gia Trivelino: Ihr zerrissener Charakter wird gut in Szene gesetzt und überzeugt auf ganzer Linie.

Das Ende überrascht und bestimmt wird die damit erworbene Fangemeinde schnell größer und dürfte sich umso mehr auf den zweiten Teil der Geschichte freuen.