M. A. Carrick: Sturm gegen Stein (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Sonntag, 21. Juli 2024 11:03
M. A. Carrick
Sturm gegen Stein
Rabe und Rose 2
(Mask of Mirrors, Rook and Rose 1, 2021)
Übersetzung: Kerstin Fricke
Panini, 2024, Paperback, 390 Seiten, 19,00 EUR
Rezension von Christel Scheja
Mit „Sturm gegen Stein“ erscheint nun der zweite Teil des Originalromans „Mask of Mirrors“ und enthält auch das im ersten Band so schmerzlich vermisste Personenverzeichnis und Glossar. Damit wird die Reihe „Rabe und Rose“ in Deutschland übrigens sechs Bände umfassen.
Ren, die sich ihr Leben lang als Hochstaplerin durchgeschlagen hat, scheint es diesmal geschafft zu haben, denn sie hat sich unter falschen Namen und Identität in die Adelsfamilie Traementis einschleichen können, die immerhin zu den Mächtigen Nadezras gehört.
Allerdings hat sie dabei auch festgestellt, dass nicht alles Gold ist, was glänzt, dass der Adel lange nicht so erhaben und edel ist, wie vermutet, sondern auch in den Villen oftmals schmutzige Wäsche gewaschen wird. Zudem gerät sie immer mehr in ein Netz aus Intrigen, das wie der geheimnisvolle „Rabe“ mit ihrer Vergangenheit in Verbindung steht.
Die Geschichte macht dort weiter, wo sie im letzten Band aufhörte, es ist also zwingend notwendig, „Die Maske der Spiegel“ zu kennen, sonst kann man der Handlung nicht wirklich folgen. Tatsächlich werden die Handlungsfäden weitergesponnen, die im ersten Band aufgenommen wurden und man erhält sogar erste Antworten. Allerdings bleibt noch genug offen, um neugierig auf Mehr zu machen.
Ren fällt es zudem zunehmend schwer, ihre Maskerade aufrechtzuerhalten, denn immerhin ist sie hier aufgewachsen und kommt so auch mit denen in Berührung, die sie von früher her kennen könnten. Zudem scheint ihre Abstammung in Bezug auf die Magie immer wichtiger zu werden.
Auch wenn der erste Handlungsbogen ein vorläufiges Ende findet, so ist doch auch festzustellen, dass in Bezug auf den großen Hintergrund auch die Weichen bessergestellt wurden, dass neben dem gesellschaftlichen Hin und her auch bald schon die sehr unterschiedliche Magie der Völkerschaften von Nadezra wichtig werden könnte.
Man darf so letztendlich gespannt sein, was noch ans Licht kommt, Ren und ihre Geschwister, aber auch die Freunde, an die Grenzen gelangen lässt.
Wie immer muss man Einiges an Geduld und Aufmerksamkeit mitbringen, denn eine Vielzahl von Figuren zieht ihre Fäden. Das führt allerdings auch dazu, dass nicht wenige nur grob charakterisiert werden und entsprechend blass bleiben.
Auch ist die Handlung nicht unbedingt so actionreich wie man vermuten mag, sondern zieht sich tatsächlich etwas. Aber immerhin spielt diesmal nicht die Romantik eine Rolle, es sind mehr Intrigen unterschiedlichster Art, die die Spannung aufrechterhalten.
Mit „Sturm gegen Stein“ findet der erste Originalroman von „Rabe und Rose“ einen sauberen Abschluss. Einige Dinge, die nach „Die Maske der Spiegel“ noch im Raum standen, sind nun klarer geworden, die Weichen für den größeren Plot sind gestellt und dürfte all die Leser erfreuen, die ein an Intrigen reiches Spiel um die Macht in einer Vielvölkerstadt mit sehr unterschiedlichen Kulturen zu schätzen wissen.