D. G. Ambronn: Ein tierischer Fall für den Kommissar (Buch)

D. G. Ambronn
Ein tierischer Fall für den Kommissar
2024, Taschenbuch, 250 Seiten, 11,90 EUR

Rezension von Christel Scheja

Nach der Beendigung seines Berufslebens widmet sich D. G. Ambronn ganz dem Schreiben und scheint derzeit sehr viel Spaß daran zu haben, satirische Werke zum Krimi- und Thriller-Genre zu verfassen. Das merkt man seinem neuesten Kieler Krimi deutlich an. Zudem darf in „Ein tierischer Fall für den Kommissar“ auch eine weitere Figur des Autors mitspielen, die zuletzt in Venedig aktiv war.


Ein Arbeiter stirbt bei einem Unfall auf Gut Rosenberg, dann wird ein Mitglied des Kieler Parlaments in seiner Wohnung erschossen vorgefunden. Schon bald entdeckt Kommissar Jörgensen interessante Verbindungen, die darauf hindeuten, dass beides Morde sind, bei denen etwas verschleiert werden soll.

Und tatsächlich entdeckt er schon bald, dass einige von Schleswig-Holsteins Politikern ihre Finger mit im Spiel haben und diese Beteiligung gerne vertuschen würden.

Erschwert wird Jörgensens Arbeit zudem durch die ständige Einmischung einer geheimnisvollen jungen Dame, die eine eigene Agenda zu haben scheint.


Wie auch schon in seinen vorhergehenden Romanen setzt der Autor auf einen leichten und sehr persönlichen Erzählstil, der mit einem Augenzwinkern garniert ist. Dabei bekommt der gemächlich handelnde Kommissar, der die Sache ruhig - aber schon mit messerscharfem Verstand -angeht, diesmal Verstärkung.

Mit von der Partie ist die junge Agentin Monique, die sich als unbescholtene und harmlose Urlauberin tarnt, und die mehr in den ganzen Schlamassel verwickelt ist, als sie überhaupt zugeben will. Sie ist zudem für die ganze Action im Stil eines „James Bond“-Films verantwortlich, während die Ermittlungen des Kommissars eher an „Tatort“-Folgen erinnern.

Dazu kommt eine undurchsichtige und immer wieder überraschende Handlung, die auch zum Ende hin nicht wirklich alles auflöst, obwohl man immerhin eine Ahnung zum Motiv und dem möglichen Täter bekommt.

Alles in allem liest sich die Geschichte flüssig, es gibt keine Längen und die Spannung ist hoch, nur zum Ende hin dürfte derjenige, der eher klare Antworten auf alle Fragen erwartet, eher enttäuscht sein.

Die Figuren sind nett gestaltet, auch wenn natürlich einige der Verdächtigen sehr klischeehaft dargestellt werden, was aber vermutlich auch an dem satirischen Unterton der Geschichte liegt.

„Ein tierischer Fall für den Kommissar“ ist ein flott erzählter und schnell gelesener Kriminalroman, der mit leichtem Witz zu unterhalten weiß, auch wenn er zum Ende hin einige kleinere Schwächen aufweist, die den einen oder anderen Leser enttäuschen könnten.