Moonshine 5 (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Dienstag, 09. Juli 2024 11:50
Brian Azarello
Moonshine 5
(Moonshine Vol. 5, 2024)
Titelbild und Zeichnungen: Eduardo Risso
Übersetzung: Andreas Kasprzak
Cross Cult, 2024, Hardcover, 144 Seiten, 22,00 EUR
Rezension von Christel Scheja
Erneut lag eine längere Pause zwischen dem vierten und dem fünften Band der Serie, aber immerhin findet diese jetzt auch einen Abschluss. Noch ein letztes Mal entführen die Künstler die Leser in die Welt des organisierten Verbrechens. Aber nun geht es in „Die Quelle“ für alle Beteiligten in „Moonshine“ aufs Ganze.
Lou Pirlo hat es geschafft, endlich nach New York zurückzukehren, aber ist er dort wirklich willkommen? Denn immerhin sind auch seine ehemaligen Bosse in Aufruhr, bricht durch die kommende Aufhebung der Prohibition doch ein lukrativer Geschäftszweig weg. So eskalieren die ohnehin bestehenden Spannungen zwischen seinem Chef Joe und den Moonshiners aus den Appalachen - und er steckt mittendrin. Gibt es noch eine Hoffnung, dass er den ganzen Mist überlebt und sein Glück finden kann?
Ähnlich wie in den Bänden zuvor, tauchen die Künstler in die dreckige und schmutzige Welt des Verbrechens ein, garnieren das Ganze mit einem gehörigen Schuss an Horror und Zynismus, denn wie man sich denken kann, treffen die feindlichen Parteien noch einmal aufeinander. Das bedeutet aber auch für Lou, dass er sich für eine Seite entscheiden muss, denn immerhin haben ihn die Hinterwäldler zu einem der Ihren gemacht. Und dann gibt es da noch eine Frau, die er nicht vergessen kann.
Zudem brodelt es in der kriminellen Elite New Yorks, denn keiner der Bosse will seine Machtposition aufgeben. Und so kracht es gehörig, regnen blaue Bohnen und auch die Krallen der Werwölfe bekommen etwas zu tun.
Alles in allem bleibt die Geschichte ihrem Ton treu. Auch wenn das Ende halbwegs vorhersehbar ist, so gibt es doch immer wieder noch kleinere Überraschungen, die die Spannung hochhalten.
Und nicht zuletzt fangen Zeichnungen und Farben die Atmosphäre gelungen ein und vertiefen den Eindruck, vor allem wenn man übernatürliche Thriller dieser Art wirklich mag und nicht genug von ihnen bekommen kann.
„Moonshine“ schließt die Geschichte mit einem ordentlichen Knall ab und bietet noch einmal all das, was die Serie ausgemacht hat: Blutige Action zwischen den Moonshiners und den Banden aus New York, einen guten Schuss Erotik und vor allem Zynismus und schwarzen Humor.