Dragonlance: Die Chronik der Drachenlanze III – Drachendämmerung 1 (Comic)

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Kategorie: Rezensionen

Veröffentlicht: Donnerstag, 28. Januar 2010 00:00

Die Geschichte von Tanis Halbelf und seinen Gefährten in der Welt von Krynn geht weiter. Der Krieg gegen die Drachenfürsten, die mit den bösen Drachen die Herrschaft über die zerbrochene, von der großen Umwälzung gezeichnete Welt Krynn übernehmen wollen, tobt an allen Fronten. Menschen, Elfen und Zwerge haben sich verbündet, um die Gefahr durch die Drakonierarmeen, die Drachen und die menschlichen Schergen der Drachen-Lords zurückzudrängen.

Wo es eben noch so aussah, als wäre alles verloren, wendet sich das Blatt nun zumindest teilweise zum Guten – nicht nur dadurch, dass ein wichtiger Schlüssel zur Macht der Königin der Finsternis in die Reichweite von Tanis und seiner Gruppe gerät, sondern auch durch die Elfenprinzessin Laurana, die Generalin des solamnischen Ritterordens wird und die Truppen in siegreiche Kämpfe führt. Dabei kommen ihr unerwartete und machtvolle Verbündete zur Hilfe: Die guten Drachen, silberne und goldene, greifen endlich in den Krieg ein und bilden ein Gegengewicht zu den fliegenden Truppen ihrer Gegner.
Doch noch ist das Glück ein zerbrechliches Ding, und es sind die Schwächen der einzelnen Helden, ihre Ängste und Leidenschaften, ihre Liebe und ihr Zweifeln, die noch immer der Königin der Finsternis in die Hände spielen können.

Die Geschichte von Weis und Hickman ist ein Klassiker, neuaufgelegt als Panini Graphic Novel. Fast schon an Archetypen erinnern die zahlreichen Figuren um Tanis und Laurana: die Krieger, Elfen, Kender, Magier und Zwerge. Auch die Geschichte, der lange und wechselhafte Kampf gegen Mächte, die sich die Welt Untertan machen wollen, kann in ihrer Klarheit wenig Überraschungen bieten. Es ist demnach das Schicksal der einzelnen Protagonisten, das den Leser mit den Geschehnissen verknüpft; ihre Wünsche und ihre Leiden sind es, die ihn durch die Handlung tragen.
Den Comiczeichnern gelingt es streckenweise sehr gut, dies in Bilder umzusetzen. Dabei ist der Comic in zwei sehr verschiedenen Stilen gezeichnet. Während die Abenteuer von Tanis in einer naturalistischen Weise dargestellt werden, die insgesamt gut anzusehen ist, wenngleich mit einigen Ausreißern im Bereich der Proportionen und mit wechselhaften Hintergründen, die mal ausgefeilt und mal seltsam flach ausfallen, ist der Stil bei Lauranas Geschichte deutlich comichafter und vereinfacht, jedoch ebenfalls angenehm. Gerade die Drachen kommen in den Luftkampfsequenzen gut zur Geltung, was gelegentliche Unstimmigkeiten in den Gesichtern der Protagonisten ausgleicht. Die Kolorierung ist durchgehend kräftig und meistens sehr passend, so dass ein in sich stimmiges, dichtes Gesamtbild entsteht.

Die Geschichte von »Drachendämmerung« 1 beginnt und endet offen und ist demnach hauptsächlich etwas für Leser, die bereits die anderen Bände der »Chronik der Drachenlanze« gelesen haben. Gelegentlich ist die Erzählung etwas gezwungen, beispielsweise wenn die erfahrene Generalin Laurana blindlings in eine sehr offensichtliche Falle tappt, damit die Autoren sie dann genau an dem Punkt haben, den die Dramaturgie der Geschichte verlangt.
Es ist für Andrew Dabb, der das Script der Graphic Novel erstellt hat, sicherlich nicht immer leicht, die recht große und ausufernde Geschichte in comiclesbare Form umzusetzen, ohne dass der persönliche Bezug zu den vielen Figuren verlorengeht. Doch für alte und neue Freunde der Welt von Krynn ist der Sammelband »Drachendämmerung«, der die Bände 1–6 des Originaltitels »Dragons of Spring Dawning« zusammenfasst, ein unterhaltsames Leseerlebnis in der gewohnt guten Panini-Qualität.

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