Brutal - Bekenntnisse eines Mordermittlers 4 (Comic)

Brutal - Bekenntnisse eines Mordermittlers 4
Text: Kei Koga
Zeichnungen: Ryo Mizwa
Übersetzung: Jan-Christoph Müller
Cross Cult, 2024, Paperback, 160 Seiten, 12,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Hiroki Dan, die Hauptfigur aus „Brutal - Bekenntnisse eines Mordermittlers“ mag ein äußerst erfolgreicher und bei seinen Kollegen beliebter Kommissar sein, aber er hat auch eine dunkle Seite, von der diese Serie erzählt.


Fuwa ist ein charmanter Familienvater und TV-Kommentator, der von seinen Zuschauern geschätzt wird, die als Fans auch seinen neuen Ratgeber kaufen. Was sie allerdings nicht wissen und er peinlich versteckt hält, das sind seine vielen Affären und seine Gewalttätigkeit.

Als eine junge Frau tot aufgefunden wird, zählt Hiroki Dan 1 und 1 zusammen. Er beschließt, das Monster auf seine Weise zu bestrafen, denn immerhin hat der nicht nur die Mutter seines ungeborenen Kindes umgebracht, sondern misshandelt brutal auch seine Frau.


Anders als in den vorhergehenden Bänden gibt es diesmal nur einen Fall, der aber auch ein wenig mehr Vorbereitungszeit braucht, um die Taten des Opfers genauer in Szene zu setzen.

Und das gelingt ausgezeichnet. Denn die Brutalität des TV-Moderators kommt sehr gut zum Tragen, ebenso wie seine Ambivalenz. Der Öffentlichkeit spielt er den perfekten Ehemann und Vater vor, der in seiner Vorbildfunktion auch einen Bestseller geschrieben hat. Aber auf der anderen Seite lacht er über seine Aussagen und nimmt sich, was er will - und seine Familie erlebt ihn hinter verschlossenen Türen als Monster. In der Hinsicht versteht man Hiroki Dans Handeln, auch wenn es natürlich auch ein Verbrechen ist.

Doch nicht zuletzt bekommt dieser Band einen besonderen Reiz, da es auch einmal wieder die andere Seite des Serienkillers zu sehen gibt, der seinen Kollegen mit offener Herzlichkeit begegnet und so ebenfalls ein anderes Gesicht zeigt.

„Brutal - Bekenntnisse eines Mordermittlers“ nimmt sich diesmal die Zeit, einen Fall besonders ausführlich auszuarbeiten, um dann die Taten Hiroki Dans zu rechtfertigen, ruft aber auch in Erinnerung, dass der Kommissar natürlich auch zwei Gesichter hat, was man nicht unterschätzen sollte.