Star Trek Strange New Worlds: Das Weite Land, John Jackson Miller (Buch)

Star Trek Strange New Worlds
Das Weite Land

John Jackson Miller
(Star Trek Strange New Worlds: The High Country, 2023)
Übersetzung: Christian Langenhagen
Titelbild: Tony Mauro
Cross Cult, 2024, Paperback, 704 Seiten, 18,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Schon in „Star Trek Discovery“ durften neben Captain Pike andere Crew-Mitglieder der „Enterprise“ auftauchen. Das erwies sich als so erfolgreich, dass schon bald eine weitere Serie aus der Taufe gehoben wurde. Mit „Star Trek Strange New Worlds“ werden Abenteuer der „Enterprise“ noch unter dem Kommando von Christopher Pike erzählt und nach mittlerweile zwei Staffeln darf nun auch der erste Roman zur Serie erscheinen. „Das Weite Land“ kommt in der ersten Auflage sogar mit einem Farbschnitt daher.

 

Eigentlich wollten sie nur zwei Dinge miteinander verbinden: auf einem Planeten nach dem Rechten sehen und nach einer anderen Expedition suchen, ohne die Bewohner zu erschrecken, und ein experimentelles Shuttle testen, aber beides geht gehörig schief.

Captain Pike, Nummer Eins, Kadett Uhura und Spock stürzen ab. Da sie dabei über die halbe Welt zerstreut werden, müssen sie einander wiederfinden, was auf einer Welt, auf der Elektrizität und mehr nicht funktioniert, äußerst schwierig ist. Zudem muss Pike abwägen, wie viel er den Bewohnern, die im 19. Jahrhundert „hängengeblieben“ zu sein scheinen, verraten darf und gleichzeitig herausfinden, was das Geheimnis dieser Welt ist.


John Jackson Miller ist einer der altgedienten „Star Trek“-Autoren und hat so viel Erfahrung, dass er sich auch ganz problemlos in diese neue Serie, ihren Figuren und ihrer Ausrichtung hineindenken kann. So bekommt man schon am Anfang die Figuren so zu sehen, wie man sie aus dem Fernsehen kennt und ist gleich mitten in der Geschichte, die natürlich mit einem Donnerschlag beginnt.

In verschiedenen Handlungssträngen wird erzählt, wie sich die Figuren nach und nach auf dem Planeten zurechtfinden und nach einem Weg suchen, wieder Kontakt zueinander und mit der „Enterprise“ aufzunehmen. Sehr schnell wird aber deutlich, dass jemand etwas dagegen hat - warum, das enthüllt sich erst nach und nach.

Nur Spock bleibt verschwunden, aber das hat ebenfalls einen guten Grund. So lange lernt man die Welt, die sehr stark an den Wilden Westen erinnert, in all ihren Facetten kennen und kann sich über die kauzigen Figuren amüsieren, die vor allem Pike kennenlernen darf. Hier kommen auch seine Qualitäten als Captain zum Tragen, denn er weiß einerseits sich den Bewohnern anzupassen und andererseits auch, die Regeln entsprechend zu biegen. Zudem scheint er in dem Setting regelrecht aufzuleben.

Unterhaltsam und kurzweilig, aufgelockert durch den feinen Humor der Serie und mit ein paar netten Andeutungen und Querverbindungen, wird der Roman erzählt. Ganz so actionreich wie man erwartet ist er nicht, aber er hat trotz seiner Länge auch keine nennenswerten Längen.

Angesiedelt ist die Geschichte nach der siebten Episode der Serie, die Figuren haben sich also schon ein bisschen besser aneinander gewöhnt und erste Geheimnisse der Charaktere sind offenbar.

Wer die Serie mag, wird vermutlich auch seinen Spaß an „Star Trek Strange New Worlds: Das Weite Land“ haben, denn der Roman hat alles, was auch die Episoden ausmachen: geheimnisvolle Welten, spannende Abenteuer und leisen Humor.