Tom Fletcher: Die Knarzer: Nicht alle Monster bleiben unter dem Bett (Buch)

Tom Fletcher
Die Knarzer: Nicht alle Monster bleiben unter dem Bett
(The Creakers, 2017)
Übersetzung: Elena Helfrecht
Illustrationen: Shane Devries
Crocu, 2023, Hardcover, 368 Seiten, 16,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Von Alters her fürchten sich Kinder oft vor den Monstern, die unter ihrem Bett lauern. Und deshalb gibt es schon lange Geschichten, die sich damit beschäftigen, wenn auch vielleicht nicht so ausführlich und abenteuerlich wie iN Tom Fletchers Roman „Die Knarzer: Nicht alle Monster bleiben unter dem Bett“.


Luzie Dungfield ist trotz ihres jungen Alters verantwortungsvoll und aufmerksam, eine Streberin, wie sie im Buche steht. Die Kinder verlachen sie erst, suchen aber ihre Hilfe, als in ihrem Heimatort eines Tages alle Erwachsenen quasi über Nacht verschwinden. Nun ist guter Rat teuer, denn während die anderen Kleinen Chaos veranstalten und nur das tun, was ihnen gerade einfällt, bewahrt das Mädchen einen klaren Kopf und kommt so einem großen Geheimnis auf die Spur. Das ist der Beginn eines großen Abenteuers, das ihr die Welt der Knarzer näherbringt.

Tom Fletcher ist einer der beliebtesten Kinderbuchautoren Großbritanniens, was vermutlich auch daran liegt, dass er die Geschichten so schreibt, als würde sie ein Kind erzählen, sich in Zwischentexten immer wieder an seine Leser richtet und neugierig macht.

Die Idee mag nicht neu sein, ist aber unterhaltsam und liebenswert umgesetzt und bietet auch Erwachsenen immer wieder Gelegenheit zum Schmunzeln und Lachen, gerade wenn sie das Verhalten ihrer Kinder in den Zeilen wiederfinden oder selbst einen Spiegel vorgehalten bekommen.

Die Geschichte wird mit sehr viel Humor erzählt, selbst die Monster sind nicht ganz so schrecklich wie man denkt - auch wenn sie etwas grauslich daherkommen. Immerhin scheint ihr Reich auch eine gewisse Ordnung zu haben, so dass sie nicht bekämpft werden müssen, sondern schon bald eine für alle Seiten praktikable Lösung gefunden wird.

Die Handlung wird mit viel Phantasie und äußerst kindgerecht erzählt, die vielen Illustrationen sind geschickt in die Handlung eingebettet und machen auch beim Vorlesen sehr viel Spaß.

Selbst lesen werden die Kleinen es vermutlich erst mit dem zweiten Grundschuljahr können, aber auch schon im Kindergartenalter dürfte die Geschichte sehr ansprechend wirken, zumal sich viele in den Figuren wiedererkennen dürften und den Humor auch schon verstehen. Zudem ist nicht nur Luzie die alleinige Heldin des Buches, sie hat auch Freunde, die mindestens genau so gute Idee wie das Mädchen haben und ihren Teil zum Abenteuer mit beitragen. Außerdem werden die Werte hochgehalten, die in diesem Alter besonders wichtig scheinen: Freundschaft und der Wunsch, von den Erwachsenen ernstgenommen zu werden.

„Die Knarzer: Nicht alle Monster bleiben unter dem Bett“ ist ein fröhliches und verspieltes Buch für alle Grundschulkinder und eignet sich auch in der Kindergartenzeit wunderbar zum Vorlesen. Denn die Geschichte ist nicht nur spannend, sondern auch sehr amüsant für Jung und Alt durch die frechen Ideen und netten Seitenhiebe.