Alexandra Weber: Der Tod stellt sich hinten an (Buch)

Alexandra Weber
Der Tod stellt sich hinten an
2023, Paperback, 500 Seiten, 15,99 EUR

Rezension von Christel Scheja

Die 1974 geborene und mit ihrer Familie in Südwestdeutschland lebende Alexandra Weber studierte Literaturwissenschaften, Geschichte und Soziologie, arbeitet seitdem als Journalistin im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit. Nebenbei schreibt sie auch Romane - wie den hier vorliegenden Krimi „Der Tod stellt sich hinten an“.


Mirjam Foster wird ins Landeskriminalamt versetzt und bekommt es gleich mit einem äußerst rätselhaften Fall zu tun. In einem nahegelegenen Freizeitpark stirbt eine junge Frau unter ungeklärten Umständen. Da es auch ein Unfall sein könnte, wollen ihre Kollegen die Sache ad acta legen, da sie mit einem zu Tode geprügelten Obdachlosen genug zu tun haben. Doch Mirjam bleibt an der Sache, weil ihr so Einiges in dem Park seltsam vorkommt.

Auch die Influencerin Celina Novac ist an der Sache dran, da sie den Hinweis bekommen hat, dass in dem Park nicht alles mit rechten Dingen zugeht.

Schon bald geraden beide Frauen in große Gefahr.


Die Autorin nimmt sich die Zeit, die Hauptfiguren, die man bereits aus anderen Romanen kennt, genauer vorzustellen, so dass man das Buch ohne Probleme lesen kann. Und man taucht auch tief in die persönlichen Sorgen und Nöte, aber auch den Charakter der Ermittler ein, die auch im Privatleben Einiges an Ärger haben. Dabei greift die Autorin etwas in die Klischeekiste, aber das stört nicht weiter, vergisst sie doch auch nicht, die Ermittlungen voranzutreiben und immer wieder neue kleine Hinweise auszuwerfen. Denn die tote junge Frau ist nur die Spitze des Eisbergs viel größerer Verbrechen.

Hier gibt es zwar einige kleinere Schwächen, da sich die Suche nach dem Täter hinzieht und noch weitere Themen dazu gemischt werden, aber die Auflösung ist dennoch sauber und gut vorbereitet. Immerhin lebt das Buch durch seine Schilderungen, kann man sich den heruntergekommenen Freizeitpark und seine illustren Chefs und Mitarbeiter doch recht gut vorstellen. Die Handlung schreitet zügig voran, wenngleich sie im zweiten Drittel doch ein wenig zu sehr mäandert, aber die Autorin lässt die Fäden, die zur Aufklärung des Verbrechens führen, niemals wirklich fallen.

Die Charaktere, vor allem Celina und Mirjam, wachsen dem Leser ans Herz, auch Enno sammelt im Verlauf des Geschehens Pluspunkte. Der Rest der Figuren erhält das benötigte Profil.

Alles in allem ist „Der Tod stellt sich hinten an“ ein sauber erzählter, unterhaltsamer Krimi mit einigen kleineren Schwächen, die aber nicht allzu sehr ins Gewicht fallen, und der den Leser am Ende zufrieden zurücklässt.