Greg Keyes: Der Basilisken-Thron (Buch)

Greg Keyes
Der Basilisken-Thron
(The Basilisk Throne, 2023)
Übersetzung: Michaela Link
Panini, 2023, Paperback, 544 Seiten, 19,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Der amerikanische Autor Greg Keyes hat unter Variationen seines Namens bereits einige SF- und Fantasy-Romane veröffentlicht, unter anderem auch zu verschiedenen Franchises wie „Babylon 5“, „Star Wars“ oder „Star Trek“. Nun legt er mit „Der Basilisken-Thron“ ein neues Abenteuer ohne Bindung zu einer solchen bekannten Welt vor.


Einst haben die spinnenartigen Drehu die Welt unterjocht, indem sie Magie und Technologie einsetzten, aber deren Ära ist nun vorbei. Die Menschen haben sich befreit und eigene Reiche gegründet, nun setzen sie dazu an, ihre Unterdrücker in ihrer eigenen Heimat zu schlagen und für immer auszuschalten.

Schlüsselfiguren in diesem Kampf werden Bracke, ein Barbar, der unbeschwert in den Wäldern gelebt hat, bis ihn Fremde rekrutierten, Chrysante, die lebenslustige Tochter eines Admirals der Kaiserlichen Flotte, aber auch Ammolit, die als Sklavin unter der Fuchtel eines geheimnisvollen Magiers heranwächst und von ihm ausgenutzt wird.


Und das ist auch schon alles in diesem über fünfhundert Seiten langen Buch, das zunächst die Geschichten der Helden in drei getrennten Ebenen erzählt, diese dann aber nach und nach zusammenführt. Keyes schwelgt in den Szenen und den Beschreibungen seiner Welt, stellt aber nicht epische Schlachten, sondern die einzelnen Figuren in den Mittelpunkt, so dass es insgesamt weniger um Action geht als um die Intrigen, die sich vor allem um Chrysante herum spinnen und nach und nach auch auf die anderen zugreifen.

Wirklich in die Tiefe geht die Geschichte aber nicht, denn Vieles wird einfach als gegeben vorausgesetzt und die Drehu bleiben als Feinde gesichtslos. Wie so oft hat man das Gefühl, dass sich die Menschheit eher spinnefeind ist und es schwer haben wird, die Spinnenwesen wirklich zu überwinden. So plätschert der Roman über viele Seiten nur vor sich hin, beschäftigt sich mit den Befindlichkeiten der verschiedenen Figuren und bekommt dadurch ordentliche Längen. Erst als die Figuren langsam zusammenfinden, kommt wieder ein bisschen mehr Spannung auf, denn vor allem Ammolit macht Einiges an Entwicklung durch und wird später sogar zu einer treibenden Kraft.

Was dem Buch fehlt sind interessante Charaktere, die meisten bleiben eher schwach beschrieben und verhalten sich recht archetypisch. So mag man als Leser auch nicht so recht Anteil an ihrem Schicksal nehmen, vor allem weil die Gegenspieler meistens noch blasser sind als die handlungstragenden Figuren.

Alles in allem mag der Roman zunächst recht nett erscheinen, verbreitet aber leider mit zunehmender Seitenzahl Langeweile, da die Handlung nicht wirklich vorankommt, die Charaktere ziellos durch das Abenteuer trudeln und nicht zuletzt auch keine überraschenden Wendungen zu finden sind. Der Stil des Autors ist zwar recht angenehm und flott, kann die deutlichen Schwächen aber nicht ausgleichen.

„Der Basilisken-Thron“ hat durchaus nette Ideen und ist solide verfasst, was dem Buch aber fehlt sind fesselnde Figuren auf beiden Seiten und eine interessante Handlung. Der Roman hat deutliche Längen und zieht sich gerade im Mittelteil gehörig, so dass die positiven Anteile dann doch eher untergehen und den Leser enttäuscht zurücklassen.