Happiness 1 (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Montag, 02. Oktober 2023 14:22
Shuzo Oshimi
Happiness 1
Übersetzung: Martin Gericke
Cross Cult, 2023, Paperback, 390 Seiten, 15,00 EUR
Rezension von Christel Scheja
Oft ist der Held eher eine Nullnummer, einer derjenigen, die von den meisten entweder nicht beachtet, sondern eher untergebuttert werden. Das ist auch in „Happiness“ nicht anders, ändert sich aber bald.
Makoto Ozaki hat keine Ambitionen oder sonderlich herausragende Noten. Er wird von seinen Mitschülern schikaniert und verspottet. Weil auch seine Eltern ihn nicht unterstützen, nimmt er es auch hin, als er eines Tages von einem seltsamen Mädchen überfallen wird. Danach wird alles anders. Nicht nur, dass ihm jetzt auf einmal Tageslicht zu schaffen macht und normales Essen eher eklig schmeckt, er hat auch einen unwahrscheinlichen Drang, Blut zu schmecken. Aber immerhin kann er sich jetzt gegen die wehren, die ihn schikanieren.
Es ist sicherlich keine Überraschung, dass die Hauptfigur zu etwas mutiert, was die Leser von Mystery-Mangas nur allzu gut kennen. Aber die Geschichte nimmt einen ganz anderen Ansatz als gewohnt, was sie spannend macht. So erleben die Leser erst einmal, wie sehr Makoto von seinen Klassenkameraden drangsaliert wird und was er alles mitmacht, ehe sich sein Leben mit einem Schlag ändert, er das aber nicht wirklich realisiert. Stattdessen nimmt er die Veränderungen nur nach und nach wahr. Nach dem ersten Höhenflug ist er dann doch eher verstört, und später sogar verängstigt. Und scheinbar ist diejenige, die ihn dazu machte auch so drauf, dass sie ihn seine eigenen Erfahrungen machen lässt.
Normalerweise erwartet man ja, dass eine Verwandlung schnell vor sich geht, die Künstlerin zelebriert hier aber eine schrittweise Änderung, bei der sich die physische Seite schneller anpasst als der Geist und das gibt der Geschichte einen besonderen Reiz.
Damit gibt „Happiness“ einem ausgelutschten Thema durchaus neue Facetten und wird so auch für Fans von Mystery-Mangas interessant, die eher Spaß an langsamen Wandlungen und Beziehungen im Schul-Umfeld haben als an Action, die es aber auch gibt, wenn auch eher punktuell.