Welcome back, Alice 2 (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Samstag, 17. Juni 2023 11:25

Shuzo Oshimi
Welcome back, Alice 2
Übersetzung: Martin Gericki
Cross Cult, 2023, Paperback, 192 Seiten, 10,00 EUR
Rezension von Christel Scheja
„Welcome back, Alice“ benutzt im Gegensatz zu anderen Liebesgeschichten im Schulumfeld eine andere Prämisse als üblich; aus diesem Grund kommt die Geschichte auch nicht niedlich und lustig daher, sondern hat eher einen dunklen Unterton.
In der Mittelschule waren Yohei, Yui und Kei miteinander befreundet. Allerdings hat sich der schüchterne Yohei nie getraut, Yui seine Liebe zu gestehen, vor allem seit sie Kei geküsst hat. Dann trennten sich ihre Wege, aber nun in der Oberstufe ist Kei wieder zurück, wenn auch verändert. Ganz offensichtlich hat sich Kei dazu entschlossen, ein Mädchen zu sein und macht sich unverhohlen und mit wachsendem Interesse an Yohei heran. Doch der schreckt zurück, ist er doch immer noch unglücklich in Yui verliebt.
Liebesdreiecke zwischen drei Schülern sind nichts ungewöhnliches in diesen Mangas, tatsächlich ziehen diese Beziehungen auch die Spannung an sich und treiben die Handlung voran. Das ist hier ebenfalls so, wenn auch mit einem fiesen Twist. Denn ganz offensichtlich führt Kei etwas im Schilde. Das merkt man an der offenen, ja aggressiven Art, mit der sie sich nun an Yuhei heranmacht, der nicht viel von seiner früheren Schüchternheit verloren hat und so zu einem regelrechten Opfer der Sirene wird. Und Kei spielt in einer fast schon psychopathischen Art mit seinen Gefühlen und körperlichen Regungen. Scheint zudem auch nicht unbedingt gute Absichten gegenüber Yui und Yohei zu haben, auch wenn er die Beiden zusammen bringt.
So verbreitet der Manga auf eine subtile Art keine guten Gefühle, sondern vermittelt ehe ein gewisses Grauen. Man muss sich als Leser wohl überraschen lassen, wie sich das Ganze jetzt, wo sich alles zuspitzt, dann doch wieder auflösen wird.
„Welcome back, Alice“ bekommt auf eine stille Art immer mehr von einem Psycho-Thriller, bei dem es nicht unbedingt um Liebe geht, sondern um das besessene Spiel einer Figur, die zwar transgender ist, sich aber selbst scheinbar noch nicht so ganz gefunden hat - oder letztendlich beide Freunde will.