Twilight Imperium 3: Verborgene Herrscher, Tim Pratt (Buch)

Twilight Imperium 3
Verborgene Herrscher
Tim Pratt
(Twilight Imperium: The Veiled Masters, 2022)
Übersetzung: Johannes Neubert
Titelbild: Scott Schomburg
Cross Cult, 2023, Taschenbuch, 412 Seiten, 16,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Auch wenn die Romane zum Brettspiel „Twilight Imperium“ unabhängig voneinander zu lesen sind und immer wieder Schauplatz und Figuren wechseln, so scheint es doch einen Hintergrund zu geben, der alle Bücher zusammenhält, wie man jetzt auch in „Verborgene Herrscher“ wieder erahnen kann.

 

Während sich das Machtgefüge in der Galaxis immer mehr verschiebt, gehen Gerüchte um, dass die legendären „Herrscher“ aus einer uralten Rasse wieder zurückkehren werden. Ob daran etwas Wahres ist, sollen gleich mehrere Leute herausfinden. Wie etwa die Agentin Amina Azad, die einen Botschafter rettet und dadurch plötzlich in einem Netz aus Intrigen feststeckt und nur noch zusammen mit diesem fließen kann. Verfolgt von undurchsichtigen Gestalten bleibt ihnen bald nichts anderes übrig, als sich mit ihren Feinden zu verbünden. Denn im Hintergrund ziehen dunkle Gestalten die Fäden, die mächtiger sind als alles, was sie kennen.


Wie schon in den anderen Büchern, so scheint wohl Tim Pratt auch diesmal alle Freiheiten gehabt zu haben, sich in dem Universum zu bewegen. Man merkt zwar immer wieder, dass er Details aus dem Game einbaut, aber was die Handlung angeht, so ist nicht viel vorgegeben, vielleicht gerade einmal der vage Hintergrund.

Diesmal inszeniert er eine klassische Schnitzeljagd, in der die Jägerin zu einer Gejagten wird und den Spieß nur dann umdrehen kann, wenn sie mit den anderen Wölfen heult. Es kommt zu einer rasanten Reise durch die Galaxis, in der immer wieder die Allianzen wechseln und keiner dem anderen so wirklich trauen kann.

Am Ende passiert das, was man sich denken kann. Nur wenige der vielen verschiedenen Figuren sind zu wirklichen Helden geworden und wenden das Blatt. Die anderen dienen mehr oder weniger als Kanonenfutter.

Auch wenn letztendlich die genauen Details sehr vage bleiben, so findet der Roman doch einen angemessenen Abschluss, der die Charaktere, aber auch den Leser zufrieden zurück lässt. In die Tiefe gehen allerdings weder Figuren noch der Hintergrund, was aber auch sehr typisch für diese Art von Romanen ist. Immerhin braucht man keine Vorkenntnisse, um das Buch verstehen zu können, alles was nötig ist, wird letztendlich erklärt.

„Verborgene Herrscher“ bietet wie seine Vorgänger eher kurzweilige und seichte als tiefgründige SF-Action, in die man schnell eintauchen kann, deren Handlung aber nach der Lektüre auch wieder rasch vergessen ist.