Jan Spelunka: Die Drogenkammer (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Donnerstag, 18. Mai 2023 09:58
Jan Spelunka
Andy Mücke 4
2023, Taschenbuch, 404 Seiten, 15,00 EUR
Rezension von Christel Scheja
In „Die Drogenkammer“ ermittelt Andy Mücke bereits zum vierten Mal in und um Bad Münstereifel. Der Privatdetektiv hat sich mittlerweile einen Namen geschaffen und kommt auch mit der Polizei blendend aus. Selbst in seinem Privatleben scheint es endlich einmal wieder gut zu laufen.
Eine Leiche wird auf einem Campingplatz in Bad Münstereifel entdeckt. Die Tote ist die von Deutschen schon als Baby adoptierte Vietnamesin Hang-Marie. Und Jessica, Andys Freundin, kennt sie sogar, sind doch beide Mitglied im Frauenchor „Miss Klänge“.
Hang bleibt nicht lange das einzige Opfer, denn auch ihr bisher verdächtiger Mann wird getötet. Andy nimmt die Ermittlungen auf und entdeckt schon bald, dass die Ermordete wohl doch nicht ganz so harmlos war wie gedacht, denn er findet in ihren Hinterlassenschaften im elterlichen Haus nicht nur jede Menge Bargeld, sondern auch Drogen.
Wer die Reihe vom ersten Band an mitverfolgt hat, wird bemerken, dass Andy Mücke sich seit dem „Ende einer Lesereise“ weiterentwickelt hat. Beruflich wie auch im Privatleben geht es voran, und das merkt man auch seinem Selbstbewusstsein an.
Wie auch schon die beiden vorangegangenen Fälle so hat auch dieser wieder eine persönlichere Note, denn die erste Tote stammt aus dem erweiterten Umfeld des Helden und seiner Familie.
Unterhaltsam und kurzweilig entrollt der Autor den Fall und schafft es immer wieder mit neuen Überraschungen, die Spannung hochzuhalten. Gerade die Entdeckungen in Hang-Maries Elternhaus treiben die Ermittlungen voran. Gelungen dabei ist auch die Zusammenarbeit mit der Polizei, zumindest den Kommissaren, bei denen der Privatdetektiv ein Stein im Brett hat.
Besonders punkten können die Figuren, denn sie wirken allesamt realistisch und lebensnah, geben der Geschichte neben den ansprechenden Beschreibungen auch die Atmosphäre, die es braucht, um das Kopfkino anzuwerfen.
So kommt es zu einer schlüssigen Auflösung, die der Held nicht im Alleingang sondern mit Teamwork findet. Das Zwischenmenschliche spielt zwar immer wieder mit in den Fall hinein, überlagert ihn aber niemals. Und auch wenn man die ersten Bände nicht kennt, so ist der Einstieg doch einfach, denn die wichtigsten Elemente der Vorgeschichte werden an entsprechender Stelle erwähnt und mit eingebunden.
„Die Drogenkammer“ setzt die Reihe um den Privatermittler Andy Mücke gelungen fort. Nicht nur der Fall bietet so manche interessante Überraschung, auch die Figuren sind gewachsen und entwickeln sich selbst jetzt noch weiter, so dass sie neue Facetten zeigen dürfen. Stimmungsvoll, bis zum Ende spannend und gelegentlich auch mit einem Augenzwinkern versehen macht die Lektüre jedenfalls Lust auf weitere Romane.