Dorothea Balzer & Vanessa Siemens: Schwesternblut (Buch)

Dorothea Balzer & Vanessa Siemens
Schwesternblut
Francke, 2023, Paperback, 360 Seiten, 14,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Zwei Autorinnen zeichnen für „Schwesternblut“ verantwortlich, dem direkten Nachfolger von „Feuerprobe“. Dorothea Balzer lebt am Fuß des Teutoburger Waldes und arbeitet heute als Lektorin in einem christlichen Verlag. Vanessa Siemens kommt aus Detmold und liebt es; viel Zeit mit ihrer Familie zu verbringen und zu reisen.


Jim wurde von seinen Adoptiveltern zu Verwandten aufs Land geschickt und hofft nun, dort einen ruhigen Sommer zu verleben, in dem er endlich einmal Dinge tun kann, die seinem Alter entsprechen, also mit Freunden in seinem ersten eigenen Auto unterwegs sein. Aber seine Vergangenheit holt ihn ein, denn seine Feinde scheinen zu wissen, wo er sich aufhält und wollen Rache nehmen. Außerdem erfährt er, dass seine Schwester noch lebt.

Elena will nicht daran glauben, dass ihre Schwester Mari für immer verloren ist. Und auch hier gibt es schon bald eine Spur, die die drängenden Fragen nach ihrem jetzigen Leben beantworten könnten - und die ist überraschender als gedacht, denn der Kreis zu Jim schließt sich auf unerwartete Weise.


Das Buch schließt direkt an den Vorgänger an, ein Einstieg für Neuleser ist aber durch eine kurze Personenvorstellung und kleine Erklärungen im Buch selbst möglich. So taucht man recht schnell in eine spannende Geschichte ein, in der Jim sich seiner dunklen Vergangenheit stellen muss, und das nicht nur weil alte Feinde wieder ihr Gesicht zeigen, sondern auch, weil er jeden Grund hat, sich mit ihnen anzulegen.

Und damit es noch dramatischer aussieht, werden nun auch seine Freunde gleich in alles mit hineingezogen und eine turbulente Geschichte mit vielen Verfolgungsjagden und Bedrohungen beginnt, sind die Gegenspieler doch zu allem bereit.

Interessant ist der leichte christliche Unterton der mitschwingt, aber nicht aufgesetzt wirkt, sondern tatsächlich wie ein Halt für die Figuren fungiert, die teilweise zuvor ein ganz anderes Leben geführt haben.

Auf jeden Fall schließt sich der in „Feuerprobe“ begonnene Kreis und das Buch darf mit ansprechenden Momenten enden. Die Geschichte scheut sich nicht, auch die dunklen Seiten der Gesellschaft zu zeigen, wenngleich diese auch in einem jugendfreien Rahmen gehalten werden. Immerhin erhält man einen Blick auf sehr differenzierte Persönlichkeiten, deren Gedankenwelt und Gefühle in der Zeit des Erwachsenwerdens.

„Schwesternblut“ wirkt vermutlich am Besten, wenn man auch „Feuerprobe“ kennt, aber auch für sich allein bietet der Roman spannende Unterhaltung für alle Fans actionreicher Geschichten, in denen jugendliche Helden auf ihre Art erwachsen werden.