Jenny Joker: Na dann, Prosit Neujahr! (Buch)

Jenny Joker
Na dann, Prosit Neujahr!
FeuerTanz, 2023, Paperback, 258 Seiten, 14,99 EUR

Rezension von Christel Scheja

Jenny Joker lebt nach verschiedenen Arbeitsstellen inzwischen wieder in ihrer Geburtsstadt Mainz, zusammen mit ihrer Familie und ihrem Hund. Sie liebt seit ihrer Kindheit phantastische Geschichten, hat aber jetzt erst angefangen richtig zu schreiben. Nach ihrem Debüt „Mach doch mal das Gegenteil“ erscheint nun ihr zweites Buch, „Na dann, Prosit Neujahr!“.


Ausgerechnet am Silvesterabend wird Eli nach mehr als dreißig Ehejahren einfach von ihrem Mann sitzen gelassen. Als sie sich aus Versehen auch noch aus ihrem Haus aussperrt, begegnet sie in der winterkalten Nacht anderen verlorenen Seelen. Die jugendliche Diebin Tanja ist zynisch bis ins Mark und Florian, ein ehemaliger Banker, will sich eigentlich das Leben nehmen. Doch als sie auf die betrunkene Musikerin Chantal treffen, gerät ihre Welt völlig aus den Fugen, denn sie müssen aus purer Not heraus gegen Ganoven und Drogendealer antreten...

 

Mit einem Augenzwinkern und viel Phantasie setzt die Autorin ihre wilde Geschichte in Szene und bringt den Leser dazu, nicht nur immer wieder zu schmunzeln, sondern auch mitzufiebern. Denn die Hauptfiguren sind Menschen wie du und ich, gar nicht einmal so weit von der Wirklichkeit entfernt, auch wenn sich natürlich sämtliche Klischees in den dreien kulminieren. Sei es nun die Hausfrau, deren Leben sich bisher nur um den Ehemann, das Haus und die Kinder gedreht hat, das Muttersöhnchen, dessen behütetes Leben zusammengebrochen ist oder die verbitterte junge Frau, die nichts mehr von irgendwem erwartet.

Diese drei so unterschiedlichen Gestalten treffen sich auf einen wilden Trip durch die Nacht, an deren Ende für alle ein wirklicher Neuanfang steht. Und die Ereignisse haben es in sich, sorgen durch ihre wilde und verrückte Verkettung für sehr viele Schmunzler, aber eben auch immer wieder Spannung.

Gerade durch die Verwicklungen und Probleme, denen sich die Figuren stellen müssen, entdecken sie ihre wahren Qualitäten und den Mut, den sie niemals glaubten, zu haben. Und das führt zu einem befriedigenden Ende, das man ihnen auch wirklich gönnt.

Heraus kommt eine witzige Geschichte, die sich irgendwo zwischen Satire und Thriller bewegt, einen Hauch Fantasy in sich birgt und genau auf den Punkt erzählt wird, denn kein Wort ist zu viel oder zu wenig.

„Na dann, Prosit Neujahr!“ ist ein mit leichter Feder und viel Humor geschriebener Roman, der Spannung und Humor mit viel Herz vereint und all die ansprechen dürfte, die Lust auf schräge Geschichten mit sympathischen Allerweltscharakteren und vielen so frechen wie satirischen Schmunzel-Momenten mögen.