Geisterstunde - Das phantastische Hörspiel 1: Nacht der zwei Monde / 2: Mordians Rückkehr / 3: Unheimliche Erbschaft / 4: Verführerischer Tod (Hörspiel)

Geisterstunde - Das phantastische Hörspiel
1: Nacht der zwei Monde
2: Mordians Rückkehr
3: Unheimliche Erbschaft
4: Verführerischer Tod
Vorlagen: C. B. Andergast
Regie: Sven Schreivogel
Sprecher: Patrick Bach, Tim Knauer, Christine Pappert, Tina Eschmann, Wolf Frass, Ingrid Steeger u.a.
Musik: Konstantinos Kalogeropolis
Titelbilder: Mark Freier
Saphir Tonart, 2022/2023, CD, je ca. 70 Minuten, je ca. 9,99 EUR

Rezension von Christel Scheja

Lange Zeit war es still um das Hörspiel-Label Saphir Tonart, das seit Herbst letzten Jahres aber wieder richtig durchstartet und die Serie „Geisterstunde - Das phantastische Hörspiel“ wieder neu aufleben lässt. Mit den Episoden „Nacht der zwei Monde“ und „Mordians Rückkehr“ startete man zunächst in überarbeiteter Fassung durch, nun geht es mit „Unheimliche Erbschaft“ und „Verführerischer Tod“ weiter.

 

Eigentlich wollen Jochen und Peter nur in der landschaftlich schönen Grafschaft Arnstein wandern gehen und die Natur genießen, aber schon bald werden sie mit düsteren Geheimnissen konfrontiert. Denn Mordian Treskow, ein vor über zweihundert Jahren hingerichteter Hexer erwacht zu neuem Leben und scheint es dabei vor allem auf Jochen abgesehen zu haben, der den gleichen Namen wie er trägt.
Und das Grauen holt den jungen Mann Jahre später wieder ein...

Erich Treskow erbt von seinem Onkel Karl-Heinz ein Anwesen in der schönen Grafschaft Arnstein. Doch wird er mit diesem Vermächtnis glücklich werden können? 

Und nicht zuletzt verfällt die junge Victoria, die eigentlich alles hat, was sie sich wünschen kann, dem Charme eines geheimnisvollen Fremden, dessen Absichten mehr als dunkel zu sein scheinen.

 

Das Besondere an „Geisterstunde“ ist wohl, dass die meisten Geschichten in der fiktiven Grafschaft Arnstein angesiedelt und irgendwie mit der Familie Treskow verknüpft sind. Allein „Verführerischer Tod“ fällt dabei zunächst aus dem Rahmen.

Bewusst haben die Macher auch offen gelassen, wann genau die Geschichten spielen, außer dass sie irgendwann in den letzten fünfzig Jahren angesiedelt sein dürften. Aber es werden keine genaueren Aussagen über den aktuellen Stand der Technik gemacht, um später die einzelnen Episoden besser miteinander verknüpfen zu können.

Das ist wohl das Interessante an der ganzen Serie, die ansonsten solide Unterhaltung bietet, wie man sie auch aus den vielen Horror-Heftromanen der letzten Jahrzehnte kennt. Denn immer sind es vermeintlich unbescholtene junge Menschen, die von dem Unheimlichen berührt werden und sich dann früher oder später dem Grauen stellen müssen. Vor allem die männlichen Helden bekommen es mit handfesten Gegnern zu tun, während die einzige Heldin eher ein wenig zum Opfer mutiert. Es bleibt zu hoffen, dass sich das noch ändert und die Serie nach und nach im Rollenverständnis etwas moderner wird.

Alles in allem sind die Geschichten aber solide in Szene gesetzt, die Sprecher sind passend ausgewählt und in Spielfreude, so dass man den Erlebnissen der Figuren gerne folgt. Ab und an sorgen auch leichte Übertreibungen für die passende Atmosphäre.

Man darf gespannt sein, wie sich das Ganze weiterentwickeln wird, und ob es tatsächlich noch die eine oder andere Verknüpfung zwischen den Episoden geben wird - und wenn auch nur in Form einer Erwähnung oder Erzählung -, denn das und die Geheimnisse, die sich um die Grafschaft Arnstein und die Familie Treskow ranken, sind das Spannende an dem Projekt, das nun regelmäßig fortgesetzt werden soll, elf Ausgaben sind immerhin schon geplant.

Die Folgen 1 bis 4 von „Geisterstunde - Das phantastische Hörspiel“ bieten solide und unterhaltsame Unterhaltung mit viel Grusel, wie man ihn aus Heftromanen kennt. Gerade die losen Verknüpfungen zwischen einigen Episoden machen jedenfalls Lust auf Mehr und neugierig auf die kommenden Geschichten.