Brian Keene: Kill Whitey (Buch)

Brian Keene
Kill Whitey
(Kill Whitey)
Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Michael Krug
Otherworld, 2010, Hardcover, 276 Seiten, 16,95 EUR, ISBN 978-3-8000-9527-8

Von Armin Möhle

Nach „Das Reich der Siqqusim: Auferstehung & Stadt der Toten“ (2006), „Die Wurmgötter“ (2007) und „Der lange Weg nach Hause“ (2008) legt der Otherworld Verlag mit „Kill Whitey“ einen weiteren Roman des US-amerikanischen (Horror-) Autors Brian Keene vor. Mit „Totes Meer“ (2010) erschien ein weiterer Roman im Heyne Verlag. Dort ist auch in 2011 der Nachdruck von „Auferstehung“ geplant.

Larry Gibson ist Lagerarbeiter in der Provinz des US-Bundesstaates Pennsylvania. Seine Freizeit verbringt er mit Freunden im Striplokal ‚Odessa‘, in dem er sich in Sondra, den Star des Etablissements, verliebt. Larry wagt es nicht, sich Sondra zu nähern, doch eines Abends versteckt sie sich unter seinem Fahrzeug und bittet ihn um Hilfe. Larry flieht mit ihr, verfolgt vom Besitzer des ‚Odessa‘, einem Russen namens Zakhar Putin, seines Haares wegen als Whitey bekannt, und seinen Schergen. Bereits auf dem Parkplatz vor dem ‚Odessa‘ fallen die ersten Schüsse. In Larrys Wohnung kommt es zu einem weiteren Kampf, bei dem einer seiner Freunde getötet und Whitey verwundet wird. Larry und Sondra fliehen erneut, diesmal in einen verlassenen Fabrikkomplex. Larry ist erstaunt, dass Whitey trotz seiner Verwundungen in der Lage ist, die Verfolgung fortzusetzen. Sondra offenbart Whiteys Geheimnis: Er ist ein Wesen wie der historische Grigori Rasputin, der dem Hof der letzten Zarenfamilie angehörte und dort einen gewissen Einfluss ausübte, und selbst schwerste Verletzungen überleben konnte. Diese Fähigkeit erklärt auch das besondere Interesse Whiteys an Sondra.

Der Kampf in der Fabrik, der mehr als die letzten 100 Seiten des Buches umfasst, ist nahezu filmreif. Whitey bleibt fast bis zum Schluss aktionsfähig, auch wenn seine Verletzungen und damit die Splatter-Effekte zunehmen.

Die Handlung wird actionreich und routiniert dargeboten. Der Stil des Romans ist knapp, prägnant und lakonisch, wie es von einem guten Krimi beziehungsweise Thriller zu erwarten ist. „Kill Whitey“ ist und bleibt aber ein Roman der verschenkten Möglichkeiten, der sich innerhalb bekannten Konventionen des Action-Genres bewegt, diese nur mit einem simplen phantastischen Element variiert, das nur der Fortsetzung der Handlung dient. „Kill Whitey“ fordert in manchen Teilen des Geschehens trotz der Action die Geduld des Lesers heraus.

Eine Frage beantwortet „Kill Whitey“ nicht: Was, bitteschön, bewegt ein Wesen mit den Fähigkeiten Whiteys, sich mit dem Job des Betreibers eines Striplokals und Bordells in der US-amerikanischen Provinz zufriedenzugeben?! Der Vorfahr Whiteys konnte sich immerhin eine wesentlich einflussreichere Position sichern ...