Phantom Comic-Magazin 2 (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Sonntag, 15. Januar 2023 22:29
Phantom Comic-Magazin 2
Titelbild: Timo Wuerz
Zauberstern, 2022, Heft, 108 Seiten, 9,99 EUR
Rezension von Elmar Huber
„Der Geist und das Monster (Teil 2 von 2)
Kurz nach Frankensteins Monster erreicht auch sein Verfolger die Insel Bangalla (siehe Ausgabe 1). Es handelt sich um Viktor Frankenstein, der dank des Elixiers, das für seine Kreatur gedacht war, die Ereignisse in der Arktis nicht nur überlebte (siehe Mary Shelleys „Frankenstein“), sondern auch verjüngt wurde und übermenschliche Kräfte entwickelt hat. So haben sogar das Monster und das Phantom gemeinsam ihrem neuen Gegner nichts entgegenzusetzen. Frankenstein kann die Insel mit seinem Geschöpf und Phantoms Partnerin Diana als Geisel verlassen. Dem Wandelnden Geist gelingt es, Frankensteins Versteck aufzuspüren, und es gibt nur eine Art, Rache zu nehmen.
Wo der erste Teil noch mit dem Überraschungsmoment um die Identität des Neuankömmlings und seiner Verbindung zum Phantom punkten konnte, erweist sich die Fortsetzung als deutlich vorhersehbarer. Damit fällt auch die hölzerne Erzählweise mehr ins Gewicht, die sich in den Dialogen (Übersetzungen?) spiegelt. Zitat: „Auch wenn es nicht gute Menschen waren...“. Liebes Zauberstern-Team: Zukünftig vielleicht nochmal Korrektur lesen lassen, bevor die Hefte in Druck gehen. Auch die Zeichnungen lassen eine gewisse Dynamik, die man von einem 2022er Comic erwarten dürfte, vermissen.
„Die Giganten vom Niemandsland“
Aus den Tiefen des Dschungels erreicht das Phantom eine alarmierende Nachricht. Die Einwohner eines kompletten Dorfs sind verschwunden. Gerüchte ranken sich um den Niemandshügel auf der anderen Flussseite, von dem niemand je zurückgekehrt ist. Das Phantom geht dieser Spur nach und entdeckt dort das Geheimnis um die verschwundenen Menschen.
„Die Giganten vom Niemandsland“ kann fast als 1:1-Kopie der Klassiker-Story „Das Geheimnis der Fischmenschen“ aus der Ausgabe bezeichnet werden. Ein Rätsel muss gelöst werden, welches zu einer bislang unbekannten Zivilisation im Dschungel führt, die anfängliche Feindschaft basiert auf Missverständnis beziehungsweise ungenügender Kommunikation, das Phantom bringt beide Parteien an den sprichwörtlichen Tisch, predigt Frieden und Zusammenarbeit und Ende. Das ist heute nur noch mit der dicken Nostalgie-Brille zu genießen.
Insgesamt reißt auch das „Phantom Comic-Magazin“ Ausgabe 2 nicht zu Jubelstürmen hin. Dafür ist die Hauptstory trotz großen Abenteuer-Potentials zu belang- und schwunglos erzählt. Wünschenswert wären noch einige editorische Informationen zu den Originalerscheinungen (Originaltitel, Veröffentlichungsjahr, Autoren, Zeichner).