Jan Spelunka: Eine falsche Neun (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Freitag, 23. Dezember 2022 10:47
Jan Spelunka
Eine falsche Neun
Andy Mücke 3
2022, Taschenbuch, 368 Seiten, 14,00 EUR
Rezension von Christel Scheja
Mit „Eine falsche Neun“ kehrt Jan Spelunka zu seinem inzwischen nicht mehr ganz so erfolglosen Privatdetektiv Andy Mücke zurück, der auch in seinem Privatleben ein gutes Stück vorankommt, sich nun aber erst einmal mit einem neuen Fall beschäftigen muss.
In seinen Jahren beim VFL Bochum war Spyros Lidakis ein erfolgreicher Torjäger, doch nun, als er dank millionenschwer Investition zu den Blue Stars Bonn gewechselt ist, schafft er es nicht einmal zu treffen. Daher bittet ein Manager des Vereins Andy, herauszufinden, was passiert ist und den Fußballer so verändert hat.
Mücke macht sich an die Arbeit und findet bald ein paar interessante Zusammenhänge mit dem Tod eines Journalisten aus der Gegend. Und war der Tod von Spyros‘ Freundin Nicole vor einem Monat wirklich nur ein Unfall? All diese Fragen lassen ihn nicht nur vor Ort ermitteln sondern führen ihn auch nach Korfu, der Heimat von Spyros Lidakis.
Eines muss man den Romanen von Jan Spelunka lassen: Seine Hauptfiguren sind wie aus dem Leben gegriffen, keine Sonderlinge, sondern irgendwie angenehm normal mit vielleicht der einen oder anderen kleinen Macke. Das macht es auch so einfach, die wichtigsten Charaktere schnell lieb zu gewinnen. Und gerade wenn man die Vorgänger kennt, so merkt man doch, dass sich Andy und Co. weiter entwickelt haben.
Das Privatleben gibt ihm und seinem nächsten Umfeld Farbe, überschattet aber nicht den eigentlichen Fall, der sich als komplexer herausstellt, als gedacht. Natürlich kann man stutzig werden, wenn ein hoch gehandelter Fußballprofi plötzlich versagt, aber die Gründe dafür sind vielfältig.
Der Autor nimmt sich jedenfalls die Zeit, das Geflecht aus Lügen und Intrigen geschickt aufzubauen und verbindet das Ganze auch noch mit dem griechischen Ambiente der Insel Korfu. Und nicht zuletzt lesen sich die Beschreibungen, die den Fußball betreffen nicht nur für einen Fan angenehm, sie helfen auch, das Verständnis für diese ganz eigene Welt zu wecken und ermöglichen gute Hinweise auf die Wahrheit.
Die Geschichte liest sich jedenfalls spannend und ist bis zum Ende hin voller angenehmer Überraschungen, denn tatsächlich kann man nur einen Teil der Lösung erahnen. Und auch der Abschluss ist logisch und glaubwürdig.
„Eine falsche Neun“ bietet wieder einmal einen unterhaltsamen Fall des Privatermittlers Andy Mücke, der sich diesmal mit der ganz eigenen Welt des Fußballs herumschlagen darf und zugleich Urlaubsfeeling verbreitet, da ein Teil des Buches auch in Korfu spielt. Dabei gibt es genügend Wendungen, die die Geschichte bis zum Ende spannend halten.